Es scheint wie ein Durchatmen vor den großen Blockbuster-Wochen. Vor den Starts von "Fack ju Göhte 3", "Thor: Tag der Entscheidung", "Mord im Orient Express" und "The Justice League" bis Mitte November geht es in dieser Woche vergleichsweise gemächlich zu in den Bonner Lichtspielhäusern: Fünf Neustarts und wenige Specials finden sich in den Programmen wieder.

Neu zu sehen ist mit "The Square" der diesjährige Gewinner der "Goldenen Palme" von Cannes. Im Mittelpunkt der Satire steht der Chefkurator des X-Royal-Museums in Stckholm, der eine Ausstellung mit dem Titel "The Square" über die Utopie der gesellschaftlichen Fürsorglichkeit plant. Doch die Vorbereitungen werden durch verschiedene Zwischenfälle gestört. Er wird Opfer von Trickdieben, die Werbekampagne wirkt nicht so wie gewollt und seine Affäre mit einer Kunstjournalistin läuft nicht besonders gut.

Ist die Satire gelungen? Eine ausführliche Kritik finden Sie hier: "The Square" - Im Sturm der Verunsicherung. Wo der Film auf Deutsch im Kino läuft, erfahren Sie hier, wo er im Original zu sehen ist, hier.

Auch der zweite hochinteressante Neustart spielt in Skandinavien. In der Verfilmung "Schneemann" gibt mit dem Kriminalpolizisten Harry Hole die wohl populärste Figur des norwegischen Erfolgsautors Jo Nesbø ihr Leinwanddebüt. Von Michael Fassbender verkörpert ermittelt Hole in Oslo im Fall des Verschwinden einer jungen Frau. Kurze Zeit später werden weitere Frauen als vermisst gemeldet und die ersten tot aufgefunden.

Die Indizien deuten auf einen Serientäter hin, der dann zuschlägt, wenn es schneit. Sein Markenzeichen: Er hinterlässt einen Schneemann am Tatort. Mit Hilfe einer neuen Kollegin muss Hole den Fall lösen, bevor der Mörder beim nächsten Schneefall wieder zuschlägt.

"Schneemann" läuft in diesen Kinos im englischsprachigen Original und in diesen Kinos auf Deutsch.

Zurück in die Vergangenheit springt "Borg/McEnroe". Das Sportdrama widmet sich dem Wimbledon-Finale von 1980, als sich der schwedische Titelverteidiger Björn Borg und sein amerikanischer Herausforderer John McEnroe gegenüberstanden. Während Borg sich auf das Match vorbereitet, sorgt sein hitzköpfiger Kontrahent immer wieder für Schlagzeilen in den Medien und fühlt sich so bald von diesen bedrängt.

Hier ist "Borg/McEnroe" zu sehen.

Ebenfalls um eine berühmte Persönlichkeit dreht sich "Daniel Hope - Der Klang des Lebens". Der Dokumentarfilm begleitet den 1973 in Südafrika geborenen und in Europa lebenden Geiger Daniel Hope. Der Film stellt neben Stationen seines Künstler-Lebens auch seine Vergangenheit vor. Hope stammt von jüdischen Migranten ab, die vor den Nazis aus Südafrika flüchteten. Von dort zogen sie weiter nach Europa, wo Hope auf seinen späteren Mentor, den weltbekannten Geiger Yehudi Menuhin traf.

"Daniel Hope" ist in diesen Kinos zu sehen.

Der fünfte und letzte Neustart entwirft ein Katastrophenszenario a la "The day after tomorrow" oder auch "2012". In "Geostorm" wurde ein Satellitensystem installiert, um das Wetter zu kontrollieren, nachdem mehrere Naturkatastrophen die Erde fast vernichtet hätten. Doch plötzlich macht die wichtigste Wetterkontrollstation im All nicht mehr das was, sie soll. Es droht ein Geostorm, der die Erde zerstören könnte. Nun müssen die Experten versuchen, die Katastrophe zu verhindern.

Geostorm ist in 3D sowohl auf Deutsch als auch im englischen Original zu sehen.

Das Kinopolis setzt wieder seine filmreif-Reihe fort. Dort werden regelmäßig kleine Filme aus dem Bereich des gehobenen Mainstreams gezeigt. In dieser Woche sind dort das historische Drama "Der Stern von Indien" sowie die Tragikomödie "Der Wein und der Wind" zu sehen.

Wer statt eines Films lieber eine Oper mal auf der großen Leinwand sehen möchte, kann dies am Donnerstag, 19. Oktober, im Kinopolis. Um 18 Uhr ist "Don Carlos" von Verdi, aufgenommen aus der Opéra Bastille in Paris, zu sehen. Am Sonntag, 22. Oktober, um 17 Uhr zeigen das Godesberger Multiplex und das Stern die Bolschoi-Produktion "Le Corsaire", ein Ballett von von Lord Bryons Werk. Zweimal in dieser Spielwoche zeigt das Kinopolis den chinesischen Film "Xiu xiu de Tie Quan - Never Say Die" in Mandarin mit Untertiteln.

Unter dem Thema "Best of Anime" läuft im Stern am Samstag, 21. Oktober, der erste Teil von "Free! – Timeless Medley #1". Die Geschichte dreht sich um den Profischwimmer Haruka Nanase. Der Film stellt dabei eine Zusammenfassung der ersten Staffel der Serie "Free!" dar. Der zweite Teil wird am 18. November zu sehen sein. Ebenfalls im Stern ist am Sonntag, 22. Oktober, um 11.45 Uhr in einer Sondervorführung noch einmal "A Silent Night" zu sehen. Das Anime-Drama basiert auf der gleichnamigen Manga-Serie. Darin kommt eine gehörlose Schülerin an eine Schule, muss sich dort mit Reaktionen zwischen höflichem Interesse und Frustration aufgrund der Kommunikationsprobleme auseinandersetzen. Doch es kommt auch zu Mobbing und Spott.

Im Rahmen des Queer Monday ist am Montag, 23. Oktober, um 19 Uhr der chilenische Film "Rara" im Kino in der Brotfabrik zu sehen. Darin lebt Sara mit ihrer jüngeren Schwester nach der Trennung ihrer Eltern bei der Mutter, die jetzt mit einer Frau zusammen ist. Während für das Mädchen die Situation in Ordnung ist, hat vor allem der Vater Bedenken.

Wer sich lieber von einem Film überraschen lassen möchte, kann dies in einer der Sneak Previews tun. Ein Überraschungsfilm vor dem offiziellen Kinostart läuft am Montag, 23. Oktober, um 20 Uhr im Stern. Eine halbe Stunde später zeigt das Woki einen Überraschungsfilm in Originalsprache. Am Dienstag, 24. Oktober, ist im Kinopolis um 20.30 Uhr eine deutschsprachige Sneak zu sehen, bevor das Woki ganz traditionell die Kinowoche mit der Doppelsneak am Mittwoch, 25. Oktober, um 20.30 und um 22.30 Uhr beendet.

Am Ende bleibt noch eins: Ab ins Kino und viel Vergnügen.

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