GA-Filmecke 14. - 20. Dezember "Star Wars" und mehr: Unsere Kinotipps aus Bonn

Bonn · Wie stark ist die Macht mit "Star Wars: Episode VIII - Die letzten Jedi"? Eine Kritik zum Film sowie zur neuen Komödie von Juliette Binoche und eine Übersicht über Neustarts und Specials in den Bonner Kinos gibt es in der neuen Filmecke.

 Rey (Daisy Ridley) trifft in "Die letzten Jedi" auf Luke Skywalker (Mark Hamill)

Rey (Daisy Ridley) trifft in "Die letzten Jedi" auf Luke Skywalker (Mark Hamill)

Foto: Jonathan Olley/Lucasfilm/Disney/dpa

"Star Wars" wird fortgesetzt

Das lange Warten hat ein Ende. Mit "Star Wars: Episode VIII - Die letzten Jedi" startet die von vielen langersehnte Fortsetzung der Sternenkriegssaga in den Kinos. Zwei Jahre nach "Das Erwachen der Macht" setzt der Film direkt an die Geschichte des Vorgängers an. Rey ist zum Inselplaneten Ahch-To geflogen, um Luke Skywalker zu treffen und bei ihm in die Jedi-Lehre zu treten. Mit dem Treffen des letzten Jedi verbindet Rey auch die Hoffnung, den Frieden in der Galaxis wiederherzustellen. Nur der Widerstand um Generalin Leia steht einer Herrschaft der Ersten Ordnung gegenüber, die zwar den Verlust der Starkiller-Basis verkraften muss, aber wild entschlossen ist, den Widerstand ein für alle mal zu vernichten.

Nachdem "Das Erwachen der Macht" noch große Handlungsparallelen zum Ursprungs-Star-Wars "Eine neue Hoffnung" aufwies, war die Befürchtung groß, die Fortsetzung könnte nur ein Remake von Episode V und "Das Imperium schlägt zurück" sein. Doch die Sorge bestätigt sich nicht, trotz Parallelen zwischen den Filmen, die nicht von der Hand zu weisen sind (Beispiel: Ein Jedi-Schüler möchte bei einem alten, abseits lebenden Jedi-Meister seine Fähigkeiten ergründen) und einigen teils wunderbaren Momenten, die auf die alte Trilogie zurückbesinnen.

Kleine Momente ragen heraus

Regisseur Rian Johnson gelingt ein Weltraum-Abenteuer mit fantastischen Schauwerten und spektakulären Weltraum-Schlachten. Mit der Schlacht zu Beginn, in der Poe Dameron sein ganzes Können als bester Pilot der Galaxie unter Beweis stellen darf, wirft der Film den Zuschauer direkt in ein großes Abenteuer, das erzählerisch über die Länge von 151 Minuten jedoch nicht immer vollkommen ausgereift wirkt. Statt des großen Ganzen sind es einzelne Szenen und Momente, die unter der Regie von Rian Johnson herausragen.

Da ist die Darstellung von Mark Hamill als Luke Skywalker, der zurückgezogen lebt und lieber früh als spät wieder allein seine Tage verbringen will. Da ist Kylo Ren, ein Bösewicht, der schon in "Das Erwachen der Macht" nicht einfach nur böse war, sondern innerlich zerrissen und ebenso seinen Platz in der Geschichte sucht wie Rey, die bei Luke ihre Fähigkeiten gelenkt haben möchte. Es sind diese Figuren, ihre Weiterentwicklung, ihre Handlungen und ihre Entscheidungen, aus denen "Die letzten Jedi" seinen größten Reiz zieht und emotionale Höhepunkte generiert.

Neben dieser (Melo-)Dramatik und Spektakel in den Actionszenen gibt es auch heitere Momente mit fast schon kindlichem Humor, neue Figuren und ein wenig leichte Gesellschaftskritik (Stichwort Waffenlieferungen). Das Abenteuer aus einer weit, weit entfernten Galaxie schwankt zwischen Bombast und Emotionen, zwischen großem Blockbuster-Action-Kino und spannenden zwischenmenschlichen Tönen. Trotz kleinerer Schwächen ist die Macht stark mit diesem Film.

Zuschauer von "Die letzten Jedi" haben die Wahl zwischen vier Versionen. Der Film läuft in 3D auf Deutsch, in 3D auf Englisch, in 2D auf Deutsch und in 2D auf Englisch.

Weitere Filme und eine Kritik zu "Meine schöne innere Sonne"

Eine neue Komödie mit Juliette Binoche

"Star Wars" ist nicht der einzige Film, der in dieser Woche neu in den Lichtspielhäusern in Bonn und der Region startet. "Meine schönere innere Sonne" mit einer wunderbaren Juliette Binoche in der Hauptrolle erzählt von der Suche nach der Liebe, beziehungsweise von der Suche nach der Fähigkeit zu lieben. Auf eben jener Suche ist in dieser Komödie von Claire Denis die Künstlerin Isabelle, die mit verschiedenen Männern eine Affäre anfängt und hofft, den Richtigen zu finden. Dass dies nicht funktioniert, liegt jedoch auch an Isabelle selbst, die mit unklaren Vorstellungen und Ansprüchen an sich und an die anderen diese Suche bestreitet.

Der Film, dem die erzählerische Substanz fehlt, zeigt: Die Liebe ist schwierig. In einer der munteren Szene zwischen der Künstlerin und einem Therapeuten bringt dies der, von Gerard Depardieu gespielte, Experte das ganze Dilemma, in dem sich Isabelle befindet, vorzüglich auf den Punkt. Daran ändert die Tatsache, dass Zuschauer und auch Protagonistin am Ende fragend zurückbleiben, jedoch auch nichts.

"Meine schöne innere Sonne" läuft in diesen Kinos auf Deutsch und in diesen Kinos auf Englisch.

Weitere Neustarts

Das Drama "Lieber leben" handelt von dem jungen und schlagfertigem Sportler Benjamin, der sich bei einem Unfall einen Halswirbel bricht und daraufhin in eine Reha-Klinik kommt. Im Rollstuhl sitzend, ist er von nun an auf fremde Hilfe angewiesen. Er findet neue Freunde und versucht so, sich mit seinem Schicksal zu arrangieren.

In diesen Kinos ist "Lieber leben" zu sehen.

In "Die kanadische Reise" begibt sich ein Franzose nach dem Tod seines kanadischen Vaters auf den Weg nach Montreal, da dieser ihm dort ein Päckchen hinterlegt hat. Er versucht sich, seiner unbekannter Familie und seinen Halbbrüdern anzunähern, was sich jedoch als schwierig gestaltet. Der beste Freund des verstorbenen Vaters will sogar geheim halten, dass es einen dritten Sohn gibt.

Das Drama gibt es hier auf Deutsch und hier auf Englisch zu sehen.

An die jungen Zuschauer richtet sich "Ferdinand - Geht Stierisch ab!". In dem Animationsfilm geht es um den gemütlichen Bullen Ferdinand, der lieber die Zeit mit seinen Freunden verbringt als in der Arena zu kämpfen. Als er von einer Biene gestochen wird, bringt ihn dies für einen Moment aus der Fassung, was dafür sorgt, dass er für ein gefährliches Tier gehalten wird und kurzerhand nach Madrid verfrachtet wird.

In diesen Kinos läuft der Animationsfilm in 2D auf Deutsch, in diesen in 3D auf Deutsch und in diesen in 2D auf Englisch.

Specials und Sneak Previews

Das Kinopolis, das vor 20 Jahren eröffnet wurde, setzt seine filmreif-Reihe fort. Zu sehen sind in dieser Woche das Biografie-Drama "Django - Ein Leben für die Musik" über den Jazz-Musiker Django sowie das Drama "Maudie".

Das Kino in der Brotfabrik zeigt am Montag um 19 Uhr "Alice lebt hier nicht mehr", mit dem Regisseur Martin Scorsese der internationale Durchbruch gelang. Das Roadmovie erzählt von einer Mutter und ihrem Sohn, die in ihre kalifornische Heimat reisen wollen.

Das Stern und das Kinopolis zeigen am Sonntag um 16 Uhr die Ballett-Aufführung von "Der Nussknacker" auf der großen Leinwand. Gezeigt wird die Aufzeichnung vom Bolshoi-Theater in Moskau.

Wer sich lieber überraschen lassen will, kann dies in dieser Woche nur im Kinopolis und im Stern. Das Godesberger Multiplex zeigt am Dienstag um 20.30 Uhr eine Sneak Preview auf Deutsch, das Stern am Tag zuvor um 20 Uhr. Im Woki finden diese Woche keine Sneak Previews statt.

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