GA-Filmecke 2. - 8. November Robert Pattinson und mehr: Unsere Filmtipps aus Bonn

Bonn · Ohne großen Blockbuster, dafür mit Robert Pattinsons wahrscheinlich bisher bester Performance, startet die neue Kinowoche. Ein Blick auf Neustarts und Specials in den Kinos in Bonn und der Region.

"Good Time": Dynamik pur

Seinen ganz eigenen Starttermin zu den beiden Feiertagen bekam am Dienstag bereits der neue "Thor". Ohne weiteren großen Blockbuster beginnt daher die neue Spielwoche, dafür jedoch mit einem großen Namen. Robert Pattinson ist als Kleinkrimineller Connie Niklas im Thriller "Good Time" zu sehen, der mit seinem jüngeren, geistig zurückgebliebenen Bruder Nick eine Bank überfällt. Doch der Coup geht schief. Während Connie die Flucht gelingt, wird Nick von der Polizei verhaftet. Wohl wissend, dass sein Bruder im Gefängnis nicht lange zurechtkommt, versucht er, das Geld für die Kaution aufzutreiben – oder seinen Bruder auf andere Weise aus der Lage zu retten.

„Good Time“ strotzt nur so vor Dynamik. Dazu trägt einmal die wendungsreiche Handlung bei, die sich auf wenige Stunden beschränkt und die Connie durch das nächtliche New York hetzen lässt. Doch auch die Regie und die Ästhetik tragen über die 100 Minuten dazu bei: Die Kamera hält selten still und ist immer nah an den Figuren. Rennt Connie, hängt die Kamera nah an ihm und rennt mit. Es ist immer alles in Bewegung, ohne unübersichtlich zu wirken. Dafür sorgt auch das einnehmende Sounddesign mit dem elektronischen Score von Oneohtrix Point Never. Der Puls wird so dauerhaft hochgehalten.

Das Richtige tun

Die Handlung spielt für lange Zeit in der Nacht, Neonlichter und Beleuchtungen bestimmen die Stimmung. Der Thriller schafft eine besondere Atmosphäre einer Großstadt, ganz ohne die schon so oft gesehenen und bekannten Aufnahmen von Manhattan oder der Freiheitsstatue. Die Regisseure erzählen stattdessen ganz beiläufig vom Alltag der Weltmetropole, von Krankentransporten oder von Wohnverhältnissen ärmerer Menschen.

Der Protagonist ist immer gewillt, das Richtige zu tun. Doch anstatt die Lage zu verbessern, verschlechtert sich diese meist nur noch weiter. Connies Handeln bringt daher auch immer wieder Unschuldige in unangenehme Situationen. Pattinson selbst liefert als Kleinganove eine tolle Performance ab und wurde bereits in Cannes von vielen Seiten gelobt. Was der Schauspieler selbst über seine Rolle, die ungewöhnliche Filmbeziehung zu seinem Bruder und zu den Dreharbeiten des Thrillers sagt, kann hier nachgelesen werden.

"Good Time" ist in diesen Kinos zu sehen.

"Casting" fehlt die Substanz

Neu im Kino startet "Casting". In dem Film über das Filmemachen sucht Regisseurin Vera für ihre Neuverfilmung von Fassbenders „Die bitteren Tränen der Petra von Kant“ eine Hauptdarstellerin. Doch auch nach mehreren Castings kann sich die Filmemacherin nicht entscheiden, sodass die Verantwortlichen so langsam unruhig werden. Das Besondere an der Backstage-Komödie: Sie wurde größtenteils improvisiert. Dadurch entstehen einige amüsante Momente, vor allem dann, wenn in einigen Szenen die nicht abgesprochenen Reaktionen eines Schauspielkollegen für überraschende Gesichter sorgen. Inhaltlich geht es vor allem um die Schwierigkeit, sich zu entscheiden.

Doch viel mehr verbirgt sich hinter diesem „Casting“ nicht. Der Film leidet an seiner mangelnden Substanz. Das gewählte Format wirkt eher wie ein Ausprobieren an der Form der Improvisation, für einen bösen Blick hinter die Kulissen eines Drehs oder auch für eine Satire fehlt dem Film der nötige Biss. So bleibt nach dem Sehen doch eher ein Gefühl von: Und was sollte das jetzt?

Wer sich selbst ein Bild von der Improvisations-Tragikomödie machen möchte, muss bis nach Köln fahren. In einem Kino in Bonn und der näheren Umgebung startet der Film nicht.

Blick auf die Watergate-Affäre

Das Drama "Lady Macbeth" geht zurück in den Norden Englands in das Jahr 1865, wo Catherine mit ihrem Gatten und dessen Vater auf dem Land lebt. Doch von Liebe ist in der Beziehung keine Spur mehr. Als ihr Man verreist, erkundet Catherine die Gegend und lernt einen Landarbeiter kennen und beginnt eine Affäre. Doch irgendwann kommt ihr Mann auch wieder zurück.

"Lady Macbeth" ist hier im Originalton und hier auf Deutsch zu sehen.

Die Watergate-Affäre gehört zu den größten Skandalen in der Geschichte der US-Politik. Der Film "Die Unbestechlichen" befasste sich mit den beiden Journalisten, die den Skandal aufdeckten, der schließlich zum Rücktritt Nixons im Jahr 1974 führte. Entscheidende Hinweise an die Journalisten über die vom weißen Haus gesteuerten Machenschaften kamen von einem Informanten, der sich nur Deep Throat nannte. 2005 kam heraus, dass sich dahinter der Vize-FBI-Chef Mark Felt verbarg. Der Thriller "The Secret Man" mit Liam Neeson in der Hauptrolle erzählt nun die Geschichte der Watergate-Affäre aus Sicht dieses Mannes.

Der Thriller läuft in diesen Kinos.

Über Maler und Rapper

Das Drama "Gauguin" erzählt vom französischen Maler Paul Gauguin, der 1891 von Paris nach Französisch-Polynesien auswandert. Im selbstauferlegten Exil lebt er unter den Eingeborenen im Dschungel, wo er nicht nur neue Kraft zu schöpfen erhofft, sondern sich auch in eine junge Tahitianerin verliebt.

Diese Kinos zeigen "Gauguin".

Im US-Bundesstaat New Jersey lebt die aufstrebende Rapperin Patricia, auch Killa P oder Patty Cake$ genannt. Aufgrund der Tatsache, dass sie sehr dick ist, wird sie gehänselt. Das Drama "Patty Cake$ - Queen of Rap" zeigt, wie sie sich dagegen ebenso zu behaupten versucht wie gegen die Vorurteile einer von schwarzen Männern dominierten Hip-Hop-Szene und der Missgunst ihrer Mutter. Unterstützung erfährt sie dagegen von ihrer Oma und zwei Freunden.

Wer die Geschichte der Rapperin sehen möchte, kann dies in diesen Kinos tun.

Weitere Neustarts

Seit 40 Jahren lebt der Literaturpreisträger Daniel Mantovani in Spanien. Nun kehrt er erstmals wieder in sein argentinisches Heimatdorf zurück, um seine Jugendliebe und auch alte Freunde wiedertreffen. Das Satire-Drama "Der Nobelpreisträger" zeigt, wie ihm zunächst Stolz und Bewunderung entgegen schlagen. Doch nach und nach schlägt die Stimmung in Neid und Missgunst um.

"Der Nobelpeisträger" im Originalton gibt es zu diesen Zeiten zu sehen.

Vor zwölf Jahren machten sich die Pinguine auf eine gefährliche Reise zum Ozean. Nun kommt die Fortsetzung "Die Reise der Pinguine 2" in die Kinos. Die Dokumentation begleitet die Tiere erneut bei einer Reise. Doch dieses Mal konzentrieren sich die Macher auf den Nachwuchs, der sich allein auf dem Weg zum Ozean macht.

Diese Kinos begleiten die Pinguine auf ihrer Reise.

Das Historiendrama "Mathilde" entführt die Zuschauer in das Jahr 1894. Als bei einem Zugunglück der Zar verunglückt, soll sein pflichtbewusster Sohn die Staatsgeschäfte Russlands übernehmen. Aus Gründen der Vernunft soll er Prinzessin Alix von Hessen zu seiner Frau nehmen. Doch der Thronfolger hatte sich zuvor schon in die Primaballerina Mathilde verliebt, was am Hof nicht gut ankommt.

"Mathilde" ist hier zu sehen.

Der letzte Neustart in dieser Woche ist der Animationsfilm "Barbie - Die Magie der Delfine". Darin wollen Barbie und ihre Schwestern den Sommer bei Ken verbringen, der in einer Delfin-Forschungsstation arbeitet. Dort angekommen begegnen sie sogar einer Meerjungfrau. Doch Zeit zu feiern bleibt nicht. Das Riff und den Delfinen droht eine große Gefahr.

"Barbie" ist in diesen Kinos zu sehen.

6 Diskussionen zur "Unbequemen Wahrheit"

Einmalig zeigt das Woki am Sonntag, 5. November, um 19.30 Uhr, den Dokumentarfilm "Immer noch eine unbequeme Wahrheit". In der Fortsetzung des Films von Al Gore knüpft der einstige US-Vizepräsident an die Fragen des ersten Teils an, kämpft erneut gegen die Zerstörung unseres Planeten und warnt vor den Folgen der Erderwärmung. Gore zeichnet zusammen mit den Regisseuren des Films, Bonni Cohen und Jon Shenk, was sich seit elf Jahren getan, verbessert, aber auch verschlimmert hat.

Im Anschluss an den Film diskutieren David Schraven, Publisher des Correctiv, Lorenz Petersen von der GIZ und Moritz Schröder, Pressesprecher der Umwelt- und Menschenrechtsorganisation urgewald, im Rahmen einer Podiumsdiskussion über die Folgen der Erderwärmung und Möglichkeiten des Klimaschutzes.

Kinderferienfilme und "Kinderwagen-Kino"

Zum Ende der Herbstferien hin zeigt das Woki im Rahmen der Kinderferienfilme weiterhin täglich verschiedene Filme für Klein und auch Groß. In dieser Woche sind "Bigfoot Junior", "Cars 3 -Evolution", "Elliot - Der Drache", "Ich - Einfach unverbesserlich 3", "The Lego Ninjago Movie", "Wir Kinder aus Bullerbü", "Happy Family", "Paddington" und "Die Pfefferkörner und der Fluch des schwarzen Königs" zu sehen.

Aus "Das Große Schreien" wird "Kinderwagen-Kino". Das Rex hat den Namen für ein besonderes Angebot geändert, das Konzept ist das gleiche. Zur Vorstellung von "Die Reise der Pinguine 2" am Mittwoch, 8. November, um 11 Uhr, wird der Ton etwas leiser gedreht, zudem ist das Licht nicht ganz abgedunkelt. Die Matinee-Vorstellung richtet sich für Eltern mit einem Säugling im Alter bis zu 18 Monaten.

8 Anspruchsvolles und Pokémon

Das Kinopolis setzt seine filmreif-Reihe fort, in der nach eigenen Angaben Filme im Bereich des gehobenen Anspruchs gezeigt werden. In dieser Woche sind die Dramen "The Promise" und "Tulpenfieber" zu sehen.

Das Stern zeigt als Anime-Special am So, 5. November, um 17 Uhr und am Di, 7. November, um 20 Uhr, "Pokémon – Der Film: Du bist dran". In dem Abenteuer sind Ash und Pikachu auf der Suche nach dem legendären Pokémon Ho-Oh. Dabei begegnen sie bekannten Gesichtern, neuen Charakteren und einem mysteriösen neuen Pokémon.

Sneak Previews

Kinobesucher können sich natürlich auch wieder überraschen lassen. Das Stern zeigt eine Sneak Preview in Originalsprache am Montag, 6. November, um 20 Uhr. Eine halbe Stunde ist auch im Woki ein Überraschungsfilm im englischen Originalton zu sehen. Einen Tag später zeigt das Kinopolis um 20.30 Uhr eine deutschsprachige Sneak, bevor das Woki am Mittwoch die Kinowoche mit der Sneak um 20.30 Uhr und um 22.30 Uhr beendet.

Am Ende bleibt noch eins: Ab ins Kino und viel Vergnügen!

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