Seit drei Jahren machen die kleinen Plastikfiguren von Lego nicht nur weltweit die Spielzimmer unsicher, sondern auch die Leinwände. Mit "The Lego Movie" brachte der Konzern 2014 den ersten eigenen Animationsfilm heraus, in diesem Frühjahr folgte "The Lego Batman Movie". Beide Filme waren visuell überbordend, voller Pop-Kultur-Zitate und stellten - wie im Film Eins - die Kreativität jedes Einzelnen in den Vordergrund oder - wie in Film Zwei - den (DC)-Superhelden-Film bloß. Voller Anspielungen jonglierten sie mit diversen Genre-Konventionen und Filmklischees. Nun folgt mit "The Lego Ninjago Movie" der dritte Streich, der den ersten beiden jedoch nicht das Wasser reichen kann.

Basierend auf der gleichnamigen Lego-Fernsehreihe dreht sich die Geschichte um den jungen Ninja Lloyd, der heimlich zusammen mit seinen Freunden seine Heimatstadt Ninjago vor Monstern beschützt. Ihr Lehrmeister ist Lloyds Onkel Wu, ihr Feind ist Garmadon, der immer wieder versucht, die Stadt einzunehmen und Chaos zu verbreiten. Garmadon ist gleichzeitig der Vater von Llloyd, was der Bösewicht jedoch nicht weiß.

The Lego Ninjago Movie läuft in diesen Kinos.

The Lego Ninjago Movie in 3D läuft in diesen Kinos.

Der Ninjago-Film richtet sich an ein jüngeres Publikum als die beiden vorherigen Klötzchen-Filme. Der Meta-Humor wurde deutlich zurückgenommen, oft ist das neue Animations-Abenteuer mehr albern als lustig geraten, nur selten blitzt der intelligente Humor der Vorgänger noch durch. Die Bilder - trotz erneuter visueller Überfrachtung - und auch der Humor erreichen nicht mehr die Kreativität und die Doppelbödigkeit.

Das gilt auch für die Geschichte, die Versatzstücke aus verschiedenen Genres nimmt und in ein Lego-Abenteuer presst. Da sind das Familiendrama, die Heldenreise oder auch die Außenseiter, die sich beweisen. Doch auch hier fehlt das wirklich Neue, das Unerwartete. Dennoch dürfte der rasante Spaß, der Themen wie Zusammenhalt und Vertrauen anspricht, vor allem kleinere Zuschauer erfreuen. Einen zweiten "Lego" oder "Batman Movie" sollten Zuschauer hingegen nicht erwarten.

Prominentester Neustart dürfte daneben "Kingsman - The Golden Circle" sein. In der Fortsetzung des Agentenfilms werden die britischen Geheimagenten der Kingsman mit einer neuen Gefahr konfrontiert: Die skrupellose Poppy (gespielt von Julianne Moore) zerstört das Hauptquartier der Geheimorganisation und hält die ganze Welt als Geisel. Die Agenten müssen sich mit ihren Kollegen aus den USA zusammentun, um einmal mehr die Welt zu retten.

"Kingsman - The Golden Circle" läuft in diesen Kinos.

In der Original Version (OV) läuft "Kingsman - The Golden Circle" in diesen Kinos.

Neu in den Bonner Kino startet auch das Drama "Körper und Seele", der auf der diesjährigen Berlinale den "Goldenen Bären" gewinnen konnte. Handlungsort ist ein Schlachthaus in Budapest, wo Mária als Qualitätsprüferin auf viele abweisende Mitarbeiter trifft. Nur mit dem Finanzchef versteht sie sich. Ein psychologischer Test, zu dem die Mitarbeiter verpflichtet werden, offenbart eine besondere Verbindung zwischen den beiden Figuren: Sie erfahren von ihren identischen Träumen, in denen sie als Hirsche in einem verschneiten Wald aufeinander treffen.

Der Liebesfilm "Körper und Seele" läuft in diesen Kinos.

Mit Woody Harrelson, Naomi Watts und Brie Larson ist "Schloss aus Glas" sehr prominent besetzt. Zunächst geht es um die Kindheit einer US-amerikanischen Journalistin, die in den 1970er-Jahren zahlreiche Abenteuer-Geschichten von ihrem Vater erzählt bekommt, die jedoch nur die Armut der Familie überdecken. Als Heranwachsende emanzipiert sie sich. Als sie eines Tages ihre Eltern wiedertrifft, beschließt sie, den Kontakt wieder aufzunehmen. Das Drama ist im Rex zu sehen. Was die Zuschauer sonst zu erwarten haben? Hier ist unsere Kritik zu "Schloss aus Glas".

"Schloss aus Glass" läuft in diesen Kinos. Hier die Vorstellungen in der Originalversion.

Von einem 13-jährigen Mädchen aus Berlin, das nach einem Asthmaanfall eine Therapie in Südtirol machen muss, handelt der Film "Amelie rennt". Doch statt sich dort helfen zu lassen, flieht es. Amelie trifft auf einen Bauernjungen, der ihr das Leben rettet und so ihr Vertrauen gewinnt. Zusammen machen sie sich auf den Weg zu einem sagenumwobenen Berggipfel, wo einer Legende nach Krankheiten geheilt werden können - auch Asthma.

"Amelie rennt" gibt es in diesen Kinos zu sehen.

In "Leanders letzte Reise" führt die letzte Reise der Titelfigur von Berlin in die Ukraine, nachdem dessen Frau gestorben ist. Der ehemalige Wehrmachtsoffizier musste dort seine große Liebe zurücklassen. Wiederwillig begleitet den 92-Jährigen seine Enkelin. Plötzlich finden sich die beiden im Zug auf dem Weg in die Ukraine wieder, wo gerade der Krim-Krieg mit Russland ausgebrochen ist. Durch die gemeinsame Reise verbessert sich auch langsam die Beziehung zwischen den beiden.

Hier gibt es "Leanders letzte Reise" zu sehen.

Der siebte und letzte Neustart in Bonn ist "Hereinspaziert!". Darin muss ein wohlhabender, französischer Autor seinen Worten, mehr Solidarität mit Armen und Obdachlosen zu zeigen, Taten folgen lassen, als er in einer Fernsehdebatte herausgefordert wird. Er lässt eine vierköpfige Roma-Familie bei sich wohnen. Das Chaos ist vorprogrammiert und offenbart Ängste und Klischees des reichen Schriftstellers.

"Hereinspaziert" gibt es in diesen Kinos zu sehen - auch in der Originalversion.

Das Multiplex in Bad Godesberg setzt in dieser Woche auch seine filmreif-Reihe fort. Gezeigt werden die österreichische Komödie "Die göttliche Ordnung" und die Tragikomödie "Paris kann warten".

Die Kinoreihe Filmfair im Woki befasst sich mit dem fairen Umgang mit Menschen und Kulturen, Ländern und Ressourcen. Zu den Themen werden noch bis zum 15 .Oktober verschiedene Dokumentar- und Spielfilme gezeigt. Im Anschluss an die jeweilige Vorführung wird mit Experten über den Film und die angesprochenen Themen diskutiert. Am Dienstag, 26. September, läuft um 19.30 Uhr der Dokumentarfilm "Code of Survival", in dem sich Regisseur Bertram Verhaag mit dem umstrittenenen Unkrautbekämpfungsmittel Glyphosat beschäftigt.

Im Anschluss diskutieren Gertrud Falk von FoodFirst Informations & Aktions-Netzwerk aus Köln, der Bauer der Bonner Solidarischen Landwirtschaft Bernd Schmitz und Dorle Gothe, dem Vorstand von Regionalwert AG Rheinland, mit den Zuschauern.

Das Kino in der Brotfabrik bringt in dieser Woche einen Filmklassiker zurück auf die Leinwand. Mit "Dragon Inn" läuft am Freitag, 22. September, um 20.30 Uhr einer der wichtigsten Filme des sogenannten Wuxia-Genres, das bewanderte ritterliche Helden in den Mittelpunkt stelle. Inspiriert von chinesischen Sagen hat Regisseur King Hu 1967 einen Film gedreht, der sich in dem Genre zum Kultklassiker entwickelte. Gezeigt wird eine neu restaurierte Kopie.

Wer sich lieber überraschen lassen möchte, ist in einer der zahlreichen Sneak Previews bestens aufgehoben. Das Stern zeigt am Montag, 25. September, um 20 Uhr einen Überraschungsfilm in deutscher Sprache. Am selben Abend eine halbe Stunde später läuft im Woki eine Sneak im Originalton mit Untertiteln. Das Kinopolis überrascht seine Zuschauer am Dienstag, 26. September, um 20.30 Uhr, bevor das Woki traditionell die Kinowoche mit der Mittwochs-Sneak um 20.30 und um 22.30 Uhr beendet.

Am Ende bleibt noch eins: Ab ins Kino und viel Vergnügen!