GA-Filmecke 08. - 14. Juni "Die Mumie" und weitere Tipps aus den Bonner Kinos

Bonn · Der Horror-Klassiker "Die Mumie" kommt neuverfilmt in die Kinos. Wir verraten, ob die Auferstehung gelungen ist. Außerdem gibt es weitere spannende Neustarts und einige Specials in den Bonner Kinos.

 Tom Cruise und Annabelle Wallis müssen es mit einer bösen Mumie aufnehmen.

Tom Cruise und Annabelle Wallis müssen es mit einer bösen Mumie aufnehmen.

Foto: Universal Pictures/dpa

Es geht Schlag auf Schlag: Ein Blockbuster folgt in diesen Wochen dem nächsten in den Bonner Kinos. Ab diesem Donnerstag versucht eine Neuverfilmung des Horrorklassikers "Die Mumie" von 1932 die Zuschauer in die Lichtspielhäuser zu locken. Die Hauptrolle im gleichnamigen Film spielt Tom Cruise, der es als Abenteurer mit der ägyptischen Prinzessin Ahmanet zu tun bekommt. Diese wurde vor 2000 Jahren unter der Erde eingesperrt, da sie als Anwärterin auf den Königsthron das Böse beschworen hatte. Doch nun droht Gefahr: Die Mumie ist erwacht und sinnt darauf zu alter Macht zu gelangen.

Unterhaltsamer Monsterauftakt

"Die Mumie" stellt den Auftakt eines "Dark Universe" dar, mit dem das US-Filmstudio Universal die Horror-Monster der Filmgeschichte nach und nach wieder aufleben lassen will. Von Frankensteins Monster, Dracula, Der unsichtbare Mann bis zum Wolfsmensch: Sie alle sollen in den kommenden Jahren eigene Filme bekommen und auch zusammen auftreten. Dieses Vorhaben merkt man dem dem Abenteuer auch an: Vor allem in der etwas schwächeren zweiten Hälfte häufen sich die Verweise und Easter Eggs, immer wieder werden Brücken zu anderen Monstern geschlagen.

Das funktioniert weitestgehend und wer vor dem Kinobesuch keine Zusammenfassungen oder weitere Infos durchliest, könnte zudem überrascht werden. Auch sonst ist das Ergebnis durchaus unterhaltsam, vor allem die Archäologen-Schatzsuche zu Beginn, in der ein schönes Abenteuer-Feeling aufkommt, und die spektakuläre Flugzeugabsturz-Szene, original in Schwerelosigkeit gedreht, stechen heraus. Im flotten Tempo rast die Erzählung förmlich von Schauplatz zu Schauplatz und von Actionszene zu Actionszene, ohne jedoch in Hektik zu verfallen. Viel Zeit zum Nachdenken hat der Zuschauer da nicht, vielleicht sollte man das in diesem Fall generell lassen. Auf einen Drehbuchpreis hat es "Die Mumie" sowieso nicht abgesehen.

"Die Mumie" ist weit mehr Actionfilm als Horrorfilm, dem es - trotz Etablierung eines "dunklen" Universums - und trotz eines wieder mal gut aufgelegten Tom Cruise und "New Girl"-Star Jake Johnson als Sidekick, im Verlauf an Leichtigkeit und Lockerheit fehlt. Insgesamt ist es jedoch ein solider Sommer-Blockbuster und ein unterhaltsamer Auftakt in das Monsteruniversum mit Potenzial nach oben (Kinopolis).

Zwei seichte Unterhaltungen

Ebenfalls keinen Ehrenpreis für die gehaltvollste Geschichte wird "Mein neues bestes Stück" gewinnen. Darin hat Jeanne gerade einen Scheidungskrieg hinter sich und verliert zudem das Sorgerecht für ihre beiden Kinder. Nicht gut auf das männliche Geschlecht zu sprechen, wacht sie plötzlich mit einem Penis zwischen ihren Beinen auf. Nach der ersten Panik freundet sie sich immer mehr mit ihrer neuen Situation an (Kinopolis).

In "Plan B - Scheiß auf Plan A" schlagen sich vier Actionfilm-Darsteller mehr schlecht als recht durchs Leben. Ein Casting-Aufruf soll dies jedoch ändern: Doch zu ihrem Pech geraten sie versehentlich an eine Gruppe von Gangstern und zwingen die jungen Männer, bei einem Plan zu helfen. Dabei kommen die vier einer Verschwörung auf die Spur (Kinopolis).

Eine gelungene Komödie aus Deutschland?

Es geht aber auch gehaltsvoller. "Selbstkritik eines bürgerlichen Hundes" heißt eine deutsche Komödie um einen angehenden, kapitalismuskritischen Filmemacher, den es in die brandenburgische Provinz nach Havelland verschlägt. Auf einer dortigen Apfelplantage lernt er zwei Männer kennen, die als unzuverlässige Aufseher aus einem Museum geschmissen wurden (Kino in der Brotfabrik).

In "The Dinner" versammelt der Geschichtslehrer Paul seine Frau, seinen Bruder und seine Schwägerin zu einem gemeinsamen Abendessen. Während der Bruder eine große Aussprache geplant hat, müssen Paul und seine Frau ein Problem mit ihrem Sohn lösen (Stern).

Zwei Filme über zwei Musiker

"Ein Kuss von Béatrice" handelt von zwei gegensätzlichen Frauen. Die eine ist eine Hebamme mit großer Leidenschaft. Die andere ist die Ex-Geliebte ihres verstorbenen Vaters, die nur noch wenige Monate zu leben hat. Als die Ex-Geliebte die Hebamme noch einmal sehen möchte, sagt sie schließlich zu. Es kommt zu einer Verabredung mit Folgen (Neue Filmbühne).

Zu sehen gibt es in dieser Woche auch zwei neue Filme über zwei Musiker. "Whitney - Can I be me" ist ein Porträt der Sängerin Whitney Houston, die 2012 im Alter von nur 48 Jahren starb. Der Dokumentarfilm zeigt seltene Aufnahmen von ihr sowie bislang unveröffentlichte Konzertausschnitte und lässt Weggefährten und Familienangehörige zu Wort kommen (Kinopolis).

Der Spielfilm "Born to be Blues" dreht sich um den Jazz-Musiker Chet Baker, der in den 1950er Jahren als "King of Cool“ oder auch als „James Dean of Jazz“ galt. Dieses Image ruinierte er sich mit seiner Heroinsucht, glaubt aber, mit Jane an seiner Seite, noch an ein Comeback (Rex).

Japanische Filme

Das Kinopolis setzt seine filmreif-Reihe fort und zeigt in dieser Woche erneut das unkonventionelle, aber herausragende Rape-Revenge-Drama "Elle" von Paul Verhoeven mit Isabelle Huppert in der Hauptrolle. Im Godesberger Multiplex können Zuschauer ebenso "Ghost in the Shell" noch einmal gucken: Gezeigt wird jedoch nicht die 2017er-Verfilmung, sondern das Original von 1995.

Das Kino in der Brotfabrik zeigt in der Reihe "35 mm Filmclub" das japanische Manga "Robotic Angel" von 2001. Das Programmkino wirbt den Film als "Adaption des von Fritz Langs „Metropolis“ inspirierten japanischen Mangas in einem bildgewaltigen retrofuturistischen eklektizistischen Look." Termin ist Montag, 12. Juni, um 19 Uhr.

"Schumann trifft Rex"

Im Rex ist wieder Zeit für das große Schreien, ein Angebot für Eltern mit einem Säugling bis zu 18 Monaten. Gezeigt wird am Mittwoch, 14. Juni, um 11 Uhr die Tragikomödie "Rosemari". Der Ton wird bei der Vorstellung etwas leiser gedreht, zudem ist das Licht nicht ganz abgedunkelt.

Im Endenicher Programmkino startet am Sonntag, 11. Juni, die Reihe "Schumann trifft Rex". Los geht es an dem Sonntag um 11 Uhr mit "An die Freude" von Ingmar Bergman. GA-Redakteur Thomas Kliemann wird vor dem Film eine Einführung geben.

Sneak Previews

Natürlich gibt es auch wieder eine Reihe von Sneak Previews. Das Kinopolis zeigt am Donnerstag, 8. Juni, um 20.30 Uhr einen Überraschungsfilm in Originalsprache. Ebenfalls im Original präsentiert sich am Montag, 12. Juni, die Sneak um 20.30 Uhr im Woki. Wie jeden Mittwoch finden auch am 14. Juni, um 20.30 und um 22.30 Uhr zwei Sneak im Kino am Bertha-von-Suttner-Platz statt.

Am Ende bleibt noch eins: Ab ins Kino und viel Vergnügen.

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