Filmfestival Penélope Cruz und Javier Bardem gemeinsam in Venedig

Venedig · Ein berühmtes Hollywoodpaar steht wieder einmal gemeinsam vor der Kamera: in einem Film über Pablo Escobar. Auch ein Wettbewerbsbeitrag aus Italien erzählt von der Mafia - überrascht aber als überdrehte Musical-Comedy.

 Nicht nur im wahren Leben ein Paar: Penélope Cruz und Javier Bardem spielen im Drogen-Film "Loving Pedro" ein Liebespaar.

Nicht nur im wahren Leben ein Paar: Penélope Cruz und Javier Bardem spielen im Drogen-Film "Loving Pedro" ein Liebespaar.

Foto: Ettore Ferrari

Die Hollywoodstars Penélope Cruz und Javier Bardem, seit 2010 miteinander verheiratet, haben für einen Drogenthriller erneut gemeinsam vor der Kamera gestanden.

Beim Filmfest Venedig stellten sie am Mittwoch den Thriller "Loving Pablo" vor, der vom Leben des kolumbianischen Drogenhändlers und Terroristen Pablo Escobar erzählt. Das Werk basiert auf den Memoiren der Journalistin Virginia Vallejo, die lange Zeit die Geliebte Escobars war.

Für Javier Bardem ist der kolumbianische Drogenbaron Pablo Escobar eines der größten Monster. "Escobar kam - genauso wie Hitler - nicht von einem anderen Planeten, sondern war ein Mensch. Doch irgendetwas ist passiert, das ihn zu einem Monster gemacht hat", sagte der 48-jährige Spanier. "Ich wollte zeigen, wie ein Mensch zu einem Monster werden kann."

Wirklich Neues bringt der eher oberflächliche Film aber nicht, sondern dient vor allem als Studie aus dem Gangstermilieu. Bardem spielt den Drogenbaron des Medellín-Kartells, Cruz die Journalistin. Die beiden Darsteller lernten sich bei den Dreharbeiten zu Woody Allens "Vicky Cristina Barcelona" (2008) kennen und wurden damals ein Paar.

"Loving Pablo" wurde beim Festival außer Konkurrenz gezeigt. Im Wettbewerb stand dafür einmal mehr Politisches auf dem Programm: In dem Western "Sweet Country" thematisiert der australische Regisseur Warwick Thornton die brutale Herrschaft der Weißen über die Ureinwohner des Landes. Die Aborigines werden meist wie Sklaven gehalten und sind der Willkür ihrer "Bosses" ausgeliefert. Lediglich der gläubige Fred Smith, gespielt von Sam Neill ("Jurassic Park"), ist um Menschlichkeit bemüht.

Auch ein Beitrag aus Italien ging ins Rennen um den Goldenen Löwen - und überraschte als überdrehtes Comedy-Musical über die Mafia in Neapel. In "Ammore e Malavita" erzählen die Brüder Antonio und Marco Manetti von einem Kartellboss, der seinen Tod vortäuscht, um endlich in Ruhe mit seiner Frau leben zu können.

Doch während er in seinem sicheren Versteck ausharrt, gerät die Welt für seine Frau und seine engsten Verbündeten immer weiter außer Kontrolle. Bald befinden sie sich mitten in einem blutigen Krieg. Dennoch entwickelt sich "Ammore e Malavita" nicht zu einem typischen Drogen-Gangster-Thriller, sondern wird durch die vielen Musical-Sequenzen und grellen Überzeichnungen seiner Geschichte und der Figuren zu einer höchst amüsanten Groteske.

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