Über eine Umweltaktivistin "Gegen den Strom": Starke isländische Tragikomödie

Berlin · Die Protagonistin des isländischen Films führt ein Doppelleben: Während Halla beruflich einen Chor dirigiert, kämpft sie in ihrer Freizeit gegen die Aluminiumindustrie. Schon bald wird auch die Staatsmacht auf sie aufmerksam.

 Halla (Halldora Geirhardsdottir) ist eine Umweltaktivistin, die gegen die Aluminiumindustrie kämpft.

Halla (Halldora Geirhardsdottir) ist eine Umweltaktivistin, die gegen die Aluminiumindustrie kämpft.

Foto: Pandora Film

Harmoniebedächtige Musiklehrerin und zugleich militante Umweltaktivistin: Die 50-jährige Halla dirigiert mit seligem Lächeln ihren Chor und fährt danach in die isländische Einöde, um Strommasten abzusägen.

Ihr heimlicher Kampf gegen die Aluminiumindustrie auf der Atlantikinsel wird für die Einzelgängerin zum lebensgefährlichen Einsatz. Bald wird die "Bergfrau", wie sie sich in Bekennerschreiben nennt, von der Staatsmacht gnadenlos gejagt. Genau in diesem Moment erreicht Halla die Nachricht, dass sie ein kleines Mädchen aus der Ukraine adoptieren kann.

Regisseur Benedikt Erlingsson ("Von Menschen und Pferden") hat eine überzeugende Tragikomödie über eine Frau inszeniert, die für ihre Ideale fast alles riskiert. Im November wurde "Gegen den Strom" (Originaltitel: "Woman at War") mit dem Lux-Filmpreis des EU-Parlaments ausgezeichnet.

Gegen den Strom, Island 2018, 101 Min., FSK ab 6, von Benedikt Erlingsson, mit Halldóra Geirharðsdóttir, Johann Sigurdarson, Davíð Þór Jónsson

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