US-Regisseurin Filmfest München würdigt Sofia Coppola

München · Aus dem übermächtigen Schatten ihres Vaters Francis Ford Coppola ist sie längst herausgetreten. Für ihre ungewöhnlichen Filme wurde Sofia Coppola jetzt geehrt.

 Sofia Coppola ist iheren ganz eigenen Weg gegangen.

Sofia Coppola ist iheren ganz eigenen Weg gegangen.

Foto: Guillaume Horcajuelo/Archiv

Unübliche Welten, besondere Beziehungen: Das Filmfest München hat Sofia Coppola für ihre eigene Filmsprache gewürdigt.

"Ihre Filme geben uns nicht nur einen Einblick in sehr eigentümliche Welten, sondern auch in sehr spezielle zwischenmenschliche Beziehungen. Solche, die unüblich sind im cinematografischen Universum", sagte die Professorin Michaela Krützen am Montag während einer Gala für die US-Regisseurin in München. Im Anschluss wurde Coppolas neuer Film "Die Verführten" gezeigt.

Das Drama mit Nicole Kidman, Kirsten Dunst und Colin Farrell spielt im Jahr 1864 während des amerikanischen Bürgerkriegs. Es beruht auf einem Stück von Thomas Cullinan. Eine Mädchenschule nimmt darin einen verwundeten Soldaten auf. Der Gast weckt bei den jungen Frauen und Mädchen allerlei Begehrlichkeiten, auch erotische, und bringt den Alltag in der Schule völlig durcheinander.

Am Nachmittag gab die 46-Jährige in einer Gesprächsrunde Einblick in ihr Schaffen. Dort reagierte sie auch auf Kritiker des Films, die ihr politische Ignoranz vorgeworfen hatten - weil sie die Rolle einer schwarzen Sklavin aus Cullinans Stück gestrichen hatte. "Die Sklavin im Buch war sehr klischeehaft", sagte Coppola. "Dieses Klischee wollte ich nicht übernehmen. Ich glaube, der Charakter hätte seinen eigenen Film verdient."

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