Libanesischen Oscarbeitrag "Der Affront": Drama über Hass, Würde und Mitmenschlichkeit

Berlin · Es ist eine Nichtigkeit, die den Streit zwischen zwei Männern auslöst. Die Folgen aber sind verheerend.

 Ziad Doueiri (Regiepreis International) hat in München in diesem Jahr den Friedenspreis des deutschen Films bekommen.

Ziad Doueiri (Regiepreis International) hat in München in diesem Jahr den Friedenspreis des deutschen Films bekommen.

Foto: Felix Hörhager

Eigentlich geht es nur um ein kaputtes Abflussrohr an einem Balkon. Doch im Drama "Der Affront" entsteht daraus eine handfeste Auseinandersetzung, die vor Gericht landet und sogar für politische Unruhen sorgt.

Im libanesischen Oscarbeitrag geraten ein Automechaniker aus Beirut und ein palästinensischer Flüchtling aneinander. Der eine ein Christ, der andere Moslem. Die Lage ist kompliziert, denn dass sie sich so unversöhnlich gegenüber stehen, hat Gründe, die weit zurück in der Vergangenheit liegen.

Regisseur Ziad Doueiri zeigt die tiefen Wunden, die Jahre des Bürgerkriegs und der inneren Spannungen in seinem Heimatland und der gesamten Region gerissen haben. Und er sucht nach Wegen, zumindest im Kleinen, für ein gutes Miteinander, bei dem jeder seine Würde wahren kann.

Der Affront, Libanon, Belgien, Frankreich, Zypern, USA 2017, 113 Min., FSK ab 12, von Ziad Doueiri, mit Adel Karam, Kamel el Basha und Rita Hayek

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