GA-Wandertag 2013 Burg Heimerzheim: Eine wechselvolle Geschichte

SWISTTAL-HEIMERZHEIM · Malerisch erhebt sie sich mit eleganten Treppengiebeln und der wuchtigen Pforte aus rotem Backstein auf der Insel im Weiher am Rande der Swist: Die Burg Heimerzheim ist am Sonntag, 8. September, der Startpunkt des 36. Wandertags des General-Anzeigers. Von hier aus führen ab 9 Uhr vier verschieden lange Routen durch den Kottenforst bis zum Ziel, dem Aus- und Fortbildungszentrum der Bundespolizei in Heimerzheim.

Dort locken dann beim Tag der offenen Tür sowie auch schon unterwegs viele Attraktionen. Sonst geriete vielleicht mancher Wanderer in Versuchung, gleich bei der Burg zu verweilen. Denn das mittelalterliche Bauwerk samt Park und Weiher verheißt eine Auszeit vom Alltag wie aus einer anderen Zeit.

Die Ursprünge der Burg Heimerzheim reichen weit ins Mittelalter zurück. Seit ihrer Gründung hat die Burg, die nur über Brücken zugänglich ist, eine wechselvolle Geschichte erlebt. Mitte des 13. Jahrhunderts wurden die ersten Teile des Gebäudes als Wehranlage errichtet. Im Laufe der Zeit bauten die wechselnden Burgherren die Anlage aus und um. Bis in die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts lebten die Herren von Heimerzheim auf der Burg. Der Besitz wechselte dann an den Deutschen Ritterorden, der ihn als Kommende nutzte. In den darauf folgenden Jahrhunderten wechselten die Namen der adeligen Besitzer.

Anlässlich der Eheschließung der Gräfin Josephine von Belderbusch mit dem Freiherrn Karl von Boeselager-Heessen ging der Besitz 1825 schließlich an die Familie von Boeselager über, die nach wie vor Eigentümerin der Burg ist. In fünfter und sechster Generation bewirtschaften die Freiherren von Boeselager die Burg, dazu das ehemalige, aus dem 12. Jahrhundert stammende Kloster Gut Capellen bei Dünstekoven und zwei Gutshöfe mit großer Land- und Forstwirtschaft. Heute beherbergt die malerische Burg eine moderne Event-Location, die Peter von Boeselager managt.

Nicht nur die Burg selbst, auch der Park hat das Leben der Heimerzheimer geprägt. Dem Burggraben oder "Weiher" kam früher eine besondere Rolle in der Freizeit der Dorfjugend zu. Im Winter lief sie auf dem zugefrorenen Gewässer mit Erlaubnis der Burgherren Schlittschuh und spielte Eishockey. Und auch zu "Mutproben" wurde der Wassergraben genutzt. Dann wurde ein Seil an einer Tanne auf der einen und an den Fenstergittern der Burg auf der anderen Seite befestigt, an dem sich die Jugend entlanghangelte.

Auf dem Anfang des 20. Jahrhunderts angelegten Familienfriedhof im Burgpark ist der 1944 gefallene Widerstandskämpfer Georg von Boeselager beerdigt, der auch Namensgeber der Heimerzheimer Sekundarschule ist. Die Säulen der Kapelle auf dem Friedhof sollen Erzählungen zufolge aus der Helenen-Kapelle in Bonn stammen, ebenso das daneben stehende steinerne Taufbecken.

Infos rund um den GA-Wandertag

Die Startkarten für den GA-Wandertag am Sonntag, 8. September, gibt es ermäßigt im Vorverkauf für drei Euro für Jugendliche und 3,50 Euro für Erwachsene in den GA-Geschäftsstellen. Die Familienkarte kostet neun Euro und gilt für maximal zwei Erwachsene mit bis zu vier Kindern/Jugendlichen. An der Tageskasse kosten die Karten vier Euro für Erwachsene, zehn Euro für Familien. Die Startkarte gilt auch als Ticket für den Bus-Service, den der GA mit Univers-Reisen zwischen dem Bonner Bertha-von-Suttner-Platz, Bad Godesberg Stadthalle, Rheinbach Keramikerstraße und Heimerzheim anbietet.

Der Coupon auf der Startkarte gewährt ermäßigten Eintritt für die Kletterhalle "Arena Vertikal" in Troisdorf-Spich. Jeder Teilnehmer erhält eine Urkunde, und jede im Ziel abgestempelte Startkarte nimmt an der Tombola teil. Im Preis sind Getränke an den Pausenstationen inbegriffen. Dort verkauft die Bäckerinnung auch Schmalzbrote und Backwaren. Toiletten sind vorhanden. Der GA empfiehlt Familien, die die Kurz- und die Zehner-Strecke gehen, bis 11 Uhr zu starten. Die Wanderer auf der 20er-Strecke sollten bis 10.30 Uhr gestartet sein. Die, die 30 Kilometer anpeilen, sollten bis 9.30 Uhr losgehen. Je nach Witterung ist Mückenschutz ratsam.

Die Vorverkaufsstellen:

Bonn: Bottlerplatz 7, Mo. bis Fr., 9 bis 18 Uhr; Sa., 10 bis 14 Uhr.

Bad Godesberg: Koblenzer Straße 61, Mo. bis Fr., 9 bis 17 Uhr; Sa., 9 bis 13 Uhr.

Siegburg: Markt 45 a, Mo. bis Fr., 9 bis 17 Uhr; Sa., 9 bis 13 Uhr.

Bad Honnef: Hauptstraße 38 d, Mo. bis Fr., 9.30 bis 13 Uhr und 13.30 bis 17 Uhr.

Ahrweiler: Bossardstraße 1-3, Mo. bis Fr., 9.30 bis 13 Uhr und 13.30 bis 17 Uhr.

Beuel: GA-Agentur Quadt, Friedrich-Breuer-Straße.

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