Ehrenamtspreise der SPD Rhein-Sieg Vielfältiges Engagement für Flüchtlinge

BORNHEIM · "Unsichtbare Arbeit sichtbar zu machen" ist der Ansatz, den die SPD Rhein-Sieg mit der Verleihung ihres Ehrenamtspreises verfolgt. Zum achten Mal zeichneten die Sozialdemokraten gestern in der Bornheimer Europaschule Initiativen und Einzelpersonen aus, die sich für andere einsetzen. Dabei stand das Engagement für Flüchtlingshilfe und Integration im Mittelpunkt.

"Es ist gut, heute in einer Europaschule zu sein", sagte Festredner Thorsten Klute, Staatssekretär im Landesministerium für Arbeit, Integration und Soziales. Wie die Aufnahme der zahlreichen Flüchtlinge gestemmt werden könne, sei eine gesamteuropäische Frage: "Wir müssen zu mehr Einheit in Europa kommen." Er sei aber zuversichtlich, dass die Integration von Asylbewerbern im Land gelingen werde, "und das hat auch mit den vielen Ehrenamtlichen zu tun", schlug Klute den Bogen zur Preisverleihung.

Eine Jury, bestehend aus den Bürgermeistern Wolfgang Henseler (Bornheim) und Hans-Christian Lehmann (Windeck), den Bürgermeisterinnen Renate Offergeld (Wachtberg) und Nicole Sander (Neunkirchen-Seelscheid), den Landtagsabgeordneten Dirk Schlömer und Achim Tüttenberg sowie Bundestagsmitglied und SPD-Kreisvorsitzender Sebastian Hartmann wählte die Preisträger aus 24 Bewerbungen beziehungsweise Vorschlägen in vier Kategorien aus. Die Geehrten erhalten ein Preisgeld von je 100 Euro. Laut Hartmann sollen zusätzlich mindestens 400 Euro für die Flüchtlingsarbeit gespendet werden.

Hubert Damm, Hennef: Er sei "eigentlich immer dort, wo Hilfe gebraucht wird": Der 70-jährige Hubert Damm erhält den Preis für sein Lebenswerk. Der Happerschosser engagiert sich im Netzwerk Attac, im Missionskreis, im Ortsausschuss und in der Nachbarschafts-/Flüchtlingshilfe. So kümmert er sich intensiv um eine Familie aus Syrien, die er im Alltag unterstützt, und er sucht Unterkünfte für Flüchtlingsfamilien. Zudem hat er zwei Kinder aus Guatemala adoptiert.

Manu Gardeweg, Lohmar: Für ihren Einsatz beim Runden Tisch für Flüchtlinge zeichnet die SPD Manu Gardeweg als Einzelperson aus. Die Lohmarerin sei täglich bis zu zwölf Stunden im Einsatz und Ansprechpartnerin für alle Fälle - ob es ums Spenden sammeln, um Seelsorge oder Arztbesuche gehe. Inzwischen baut sie ein städteübergreifendes Flüchtlingsnetzwerk im rechtsrheinischen Kreis sowie für Overath und Rösrath auf.

Ilse und Harald Mutke, Ökumenischer Arbeitskreis Niederkassel: In der Kategorie der Verbände, Institutionen und Initiativen erhält der Arbeitskreis der Evangelischen und Katholischen Kirche Niederkassel den Ehrenamtspreis. Bis zu 100 Freiwillige setzen sich dafür ein, Flüchtlinge zu beraten und zu begleiten, sie mit Sachspenden zu unterstützen und sie zu sprachlichen Angeboten sowie ins Begegnungscafé einzuladen.

Maria Burger, Zehnthausverein Odendorf: Für sein Engagement zur Förderung, Pflege, Dokumentation und Erforschung des kulturhistorischen Guts in den Swisttaler Ortsteilen Odendorf und Essig ehrt die SPD den Zehnthausverein in der Kategorie Kunst/Kultur/Sport.

Der 1974 von 46 Bürgern zur Rettung des historischen Zehnthauses gegründete Verein organisiert Konzerte und Ausstellungen und lädt regelmäßig zu Vorträgen sowie kulturhistorischen Exkursionen ein. Anstelle der Vorsitzenden Maria Burger nahm Vorstandsmitglied Klaus Scholz den Preis entgegen.

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