Asylbewerber in Windhagen Gemeinde vermietet zwei Wohnungen im Pfarrhaus

WINDHAGEN · Das Pfarrhaus in Windhagen wird zwei Asylbewerberfamilien Platz bieten. Eine Familie mit drei Kindern ist dort bereits eingezogen, eine zweite Familie wird bald kommen.

 Mitglieder der Pfarrgemeinde, darunter Helmut Wolff (r.), begrüßen die syrische Familie in Windhagen. Die Flüchtlinge sind nach einer langen Odyssee in Deutschland angekommen.

Mitglieder der Pfarrgemeinde, darunter Helmut Wolff (r.), begrüßen die syrische Familie in Windhagen. Die Flüchtlinge sind nach einer langen Odyssee in Deutschland angekommen.

Foto: Pfarrgemeinde

Der Vorstand der katholischen Pfarrgemeinde St. Bartholomäus Windhagen hatte beschlossen, den vorhandenen Wohnraum für einen Pfarrer samt Haushälterin nach einem Umbau an die Verbandsgemeinde Asbach zu vermieten und angeregt, möglichst Familien mit Kindern unterzubringen, weil es rund um das Haus viel Platz zum Spielen gibt.

Hintergrund der Entscheidung ist, dass die Pfarrei seit mittlerweile drei Jahren keinen eigenen Pfarrer mehr hat und nicht weiß, wann eine Neubesetzung erfolgen wird. Der Wohnraum war zuletzt an zwei Mitarbeiter einer ortsansässigen Firma vermietet, die aber mittlerweile ausgezogen sind.

Die dort seit dem 24. September untergebrachten Flüchtlinge, Vater, Mutter und Kinder im Alter von drei, sieben und acht Jahren, stammen aus Syrien. Der Jüngste konnte den letzten Platz in der Bartholomäus-Kindertagesstätte bekommen. Sie seien, so der Vorsitzende des Kirchenvorstands, Helmut Wolff, in einer "Odyssee" nach Deutschland gekommen.

Mit Hilfe der in Windhagen lebenden Iranerin Fatima Mozzafari konnte die Familie in der Ortsgemeinschaft begrüßt werden. Als Dolmetscherin hilft sie bei der Eingewöhnung, erklärt, wie die Busverbindungen in Windhagen funktionieren, und versucht, Hilfestellungen anzubieten, wo sie notwendig sind.

Helmut Wolff erfuhr so, was im Haushalt fehlt und welche Kleidung benötigt wird. Er organisierte Kinderkleidung, Schuhe und besuchte mit der Familie die Sprachschule für Asylbewerber in den Räumen der Asbacher Tafel. Vor allem dem Vater, ausgebildeter Ingenieur, sei daran gelegen, schnell über das ihm zur Verfügung stehende Wörterbuch hinaus die deutsche Sprache zu erlernen. "Ein rasches Lernen der Sprache ist auch wichtig, um eine rasche Integration zu ermöglichen", sagt Wolff.

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