Flüchtlinge loben die Hennefer Notunterkunft "Das Essen ist gut, die Menschen sind nett"

HENNEF · Es mutet schon komisch an, wenn Menschen, die alles verloren haben und auf der Flucht vor Krieg, Mord und Totschlag sind, sich in einer Notunterkunft wohlfühlen.

Das scheint allerdings für die Hennefer Notunterkunft, die vor einigen Wochen in der Turnhalle "Am Kuckuck" eingerichtet wurde, zuzutreffen. "Die Menschen kommunizieren untereinander per Mobiltelefon", sagte Jochen Breuer, stellvertretender Leiter des Hennefer Ordnungsamtes, der dem Hennefer Sozialausschuss einen mündlichen Sachstandsbericht vortrug. Eine der schriftlichen Botschaften eines Menschen, der derzeit in der Hennefer Notunterkunft lebt, an einen Flüchtling in Frankfurt laut Breuer: "Komm nach Hennef. Das Essen ist gut, und die Menschen sind nett."

Alles in allem läuft in der Notunterkunft, in der derzeit 175 Schlafplätze eingerichtet und 166 Menschen aus 18 verschiedenen Ländern leben, laut Breuer alles gut. "Wir haben Sichtschutz aufgebaut, um die Privatsphäre der Menschen so gut wie möglich zu schützen", sagte Breuer. Familien sowie alleinreisende Frauen und alleinreisende Männer seien separat in der Halle untergebracht.

Drei Mahlzeiten am Tag erhalten die notleidenden Menschen von einem Catering-Service. Ein Aufenthaltsbereich sei ebenfalls eingerichtet, und in einem extra dafür hergerichteten Container befinden sich Waschmaschinen und Trockner. "Das Deutsche Rote Kreuz war zu Beginn 24 Stunden am Tag an Ort und Stelle", sagte Breuer. "Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes sind rund um die Uhr im Einsatz und Ansprechpartner bei Problemen." Derzeit ist ein mobiler Registrierungsdienst der Bezirksregierung dabei, die Menschen zu registrieren. "Dann erst können sie den Kommunen zugewiesen werden", sagte Breuer.

Er bestätigte eine enge Zusammenarbeit mit dem Rhein-Sieg-Kreis, der in Hennef nur einen Steinwurf von der Turnhalle "Am Kuckuck" entfernt ebenfalls eine Notunterkunft in der Turnhalle des Carl-Reuther-Berufskollegs eingerichtet hat. Dort sind zurzeit rund 260 Menschen untergebracht.

Derzeit laufen bei der Verwaltung die Vorbereitungen für die Menschen, die später in Hennef bleiben dürfen und wollen. "Wir müssen uns rüsten für das, was kommen könnte", sagte Michael Walter. Container seien ebenso eine Option wie Häuser in Leichtbauweise, um möglichst schnell Wohnraum zu schaffen.

Bis Ostern 2016 werden die Notunterkünfte in Hennef laut Breuer aber in jedem Fall weiter benötigt werden.

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