Notunterkunft in Sankt Augustin Bauzäune dienen als Sichtschutz

SANKT AUGUSTIN · Die Notunterkunft des Landes in der alten Post im Sankt Augustiner Zentrum ist seit gestern bezugsfertig. Ursprünglich war der 3. November anvisiert worden, nun haben die Arbeiten zwei Tage länger gedauert.

 Dort, wo früher Pakte lagerten, ziehen Mitarbeiter der Augustiner Stadtverwaltung eine Plane als Sichtschutz über die Bauzäune .

Dort, wo früher Pakte lagerten, ziehen Mitarbeiter der Augustiner Stadtverwaltung eine Plane als Sichtschutz über die Bauzäune .

Foto: Thomas Heinemann

Der Grund: Die Stadt musste erst einen Sanitätsdienst finden, das dauerte länger als angenommen. Bis zu 180 Flüchtlinge können in dem Gebäude unterkommen, Betreiber ist die Stadt selbst. Stadtsprecherin Eva Stocksiefen sagte gestern dem GA: "Wir haben noch keine offizielle Zuweisung erhalten, aber wir gehen davon aus, dass morgen die ersten Flüchtlinge kommen."

Die alte Post ist eine Erstaufnahmestelle des Landes. Das heißt: Die Menschen kommen unregistriert an, werden aufgelistet, ärztlich untersucht, außerdem erhalten sie eine Tüte mit den wichtigsten Hygieneartikeln. Voraussichtlich zwei bis vier Wochen bleiben die Asylsuchenden.

Die Stadt hat das Haus von Investor Frank Muders gemietet, er will es zu einem Bürogebäude umbauen. Später soll daraus, wie berichtet, ein Technisches Rathaus werden, um Einheiten der Verwaltung zusammenzuführen, die jetzt über mehrere Standorte verteilt sind. Muders selbst will Anfang des Jahres mit dem Umbau beginnen, sagte er jüngst dem General-Anzeiger.

Der städtische Flüchtlingskoordinator Peter Tielke hofft, dass die Unterkunft möglicherweise dennoch etwas länger bestehen bleibt: "Vielleicht geht der Umbau ja auch etwas später los." Richtig zufrieden ist Tielke mit der Ausstattung der Unterkunft nicht. Aber er weiß auch, was möglich ist und was nicht. Beim Blick auf die dicht beieinander stehenden Feldbetten: "Das ist natürlich nicht das, was wir uns vorstellen, aber für einen kurzen Zeitraum geht es." Ähnlich wie etwa in der Notunterkunft in Hennef dienen Bauzäune als Sichtschutz.

In der alten Post hatte die Stadt bis zum 24. Oktober ihr zugewiesene Flüchtlinge untergebracht, diese zogen dann in die Turnhalle in Menden um. Seitdem richten die städtischen Mitarbeiter die alte Post ein. Eine Brandmeldeanlage wurde installiert, es gibt zwei Toiletten- und zwei Duschwagen. Ein Wachdienst ist immer vor Ort.

Um weitere Plätze zur Flüchtlingsunterbringung zu schaffen, tagt nächsten Mittwoch der Haupt- und Finanzausschuss in einer Sondersitzung. Wie berichtet, geht es dabei um vier Häuser mit 304 Plätzen am Sportplatz am Schützenweg in Niederpleis. Die Verwaltung drängt auf eine schnelle Entscheidung, um dort möglichst ab Ende Februar Flüchtlinge unterzubringen. Zusätzlich soll die Verwaltung auf Bitten der Politik noch andere Standorte prüfen. Nach GA-Informationen könnte dabei auch der Butterberg - das Areal zwischen Arnold-Janssen-Straße und der Hochschule - eine Rolle spielen.

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