Informationen im Sportpark Nord 100 bis 150 neue Flüchtlinge kommen pro Woche

BONN · In der Sporthalle des Sportparks Nord hat die Stadt Bonn am Mittwochabend interessierte Bonnerinnen und Bonner zum Thema Flüchtlinge umfassend informiert. Die Veranstaltung stieß auf reges Interesse, die Besucher brachten eine Vielzahl an Fragen mit und ließen sich diese von den städtischen Vertretern auf dem Podium beantworten.

Zahlreiche Amtsleiter und Fachleute der Stadtverwaltung stehen den Besuchern Rede und Antwort.

Zahlreiche Amtsleiter und Fachleute der Stadtverwaltung stehen den Besuchern Rede und Antwort.

Foto: Roland Kohls

"In Bonn haben wir ein sehr gutes Klima. Gerne redet man von einer Willkommenskultur - dort wo wir Unterkünfte einrichten, erfahren wir eine großartige Unterstützung seitens der Bürger. Dafür sind wir sehr dankbar", sagte Bonns Sozialdezernentin Angelika Maria Wahrheit direkt zu Beginn der Veranstaltung.

Die Stadt könne nur die Rahmenbedingungen für die Aufnahme der Flüchtlinge schaffen, aber nicht mehr - da seien die Bonner Bürger gefragt. Jedoch gab es nicht nur Lob seitens der Stadt, sondern auch aus der Bürgerschaft. "Vielen Dank für all das, was Sie aktuell leisten", sagte eine Besucherin.

"Keine Zelte und keine Turnhallen, das war und ist unser Ziel weiterhin. Allerdings kann ich das leider auf Dauer nicht mehr versprechen", gab Wahrheit unumwunden zu. Nach Auskunft des Leiters des Amtes für Soziales und Wohnen, Kurt Berger, steigt die Flüchtlingszahl in der Bundesstadt seit 2012 deutlich.

Die Stadt habe eine Unterbringungsverpflichtung gegenüber den vor Krieg und Verfolgung fliehenden Menschen. Aktuell würden in der Stadt 2135 Flüchtlinge leben. Die Frage eines Bürgers, der wissen wollte, welchen Bildungsgrad die Flüchtlinge hätten, konnten die Vertreter der Stadt nicht beantworten. Dies könne man erst sagen, wenn die Asylanträge erfolgreich waren.

"Pro Woche kommen derzeit zwischen 100 und 150 Flüchtlinge in die Stadt. Wohnungen für diese zu finden, ist gerade in Bonn schwierig, weil wir einfach keinen Leerstand haben", erklärte Berger. Die meisten Flüchtlinge kämen laut Berger aus Afghanistan, dem Iran, Syrien und Albanien.

"Mir ist es ganz wichtig, dass wir die Flüchtlinge hier in Bonn weiterhin keine Fremdenfeindlichkeit erleben lassen", betonte die Integrationsbeauftragte Coletta Manemann und erntete dafür Applaus aus dem Publikum.

Aus diesem kam auch die Frage auf, warum einige, große leerstehende Immobilien in Bonn nicht als Unterkünfte für Flüchtlinge umfunktioniert würden, als Beispiel wurde das ehemalige Landesbehördenhaus an der B 9 genannt. "Aufgrund des baulichen Zustands und einer Schadstoffbelastung steht diese Immobilie nicht als Unterkunft zur Verfügung", erklärte ein Vertreter der Stadt.

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