Fit ins neue Jahr Wie fit sind die Hochschulen?

Bonn/Region · "Probieren geht über studieren" - diese Redensart dürfte, auf den Sport gemünzt, für die Studenten in der Region nur bedingt zutreffen. Wer nicht gerade an der Sporthochschule Köln studiert, bei dem dominieren der Schreibtisch und der Hörsaal das Geschehen.

 Studenten an der Uni Bonn.

Studenten an der Uni Bonn.

Foto: Frommann

Als Ausgleich sind "Party und Feiern" sowie kalorienreiche "Nervennahrung" angesagt. Oder sind das nur Vorurteile? Wie sieht es bei den Universitäten und Fachhochschulen in der Region mit den sportlichen Angeboten aus? Stößt das Angebot auf Interesse? Der GA hat sich umgehört.

Das erste Fazit: Das Angebot ist reichhaltig, laut Aussagen der Befragten wird ganzjährig zahlreich trainiert und das Miteinander sehr genossen.

In Bonn studieren an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn rund 31.000 Studenten aus mehr als 130 Nationen, die in sieben Fakultäten über 100 Studiengänge belegen - von der Ägyptologie bis zur Zahnmedizin (Staatsexamen). Schwerpunkte sind Mathematik, Ökonomie, Physik/Astronomie, Chemie, Biowissenschaften, Genetische Medizin, Neurowissenschaften, Pharmaforschung, Philosophie / Ethik, Geographie und Rechtswissenschaften.

Doch nicht nur in punkto "Wissensvermittlung" wird viel geboten. Auch beim Sportangebot ist die Uni Bonn hervorragend ausgestattet.

Diese Tatsache macht sich die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg mit ihren Standorten Hennef, Rheinbach und Sankt Augustin zu Nutze. Sie hat sich beim Sportangebot komplett der Uni Bonn angeschlossen. Die FH Bonn-Rhein-Sieg beherbergt 6.600 Studierende, die Studienfächer sind Wirtschaftswissenschaften, Informatik, Elektrotechnik, Maschinenbau, Technikjournalismus, angewandte Naturwissenschaften und Sozialversicherung.

Insgesamt bieten die Bonner pro Woche mehr als 450 Kurse in mehr als 100 (!) Sportarten an. 300 Übungsleiter und 12.000 Teilnehmer pro Semester sind beeindruckende Zahlen. Verschiedene Sportstätten, teils selbst bewirtschaftet, stehen zur Verfügung. Vom eigenen Bootshaus am Rhein über Universitätssportanlagen an der Römerstraße und am Venusberg bis hin zur Nutzung von etlichen Sportplätzen, Schwimmbädern, Sporthallen, der Eissporthalle in Kriegsdorf, der Golfanlage in Köln-Porz oder aber dem Flughafen in Hangelar, wo Studenten sogar einen Segelschein erlangen können. Viele Kurse sind kostenlos, einige Angebote sind kostenpflichtig.

"Wir sind schon ein wenig stolz auf das breite Angebot. Die Studenten nutzen die Kurse intensiv und viele Angebote sind schnell ausgebucht", sagt Uni-Pressesprecher Dr. Andreas Archut. "Ein großes Plus ist, dass neben den Studenten alle Mitarbeiter der Uni am Sport teilnehmen können."

Archut verweist auch auf das Projekt "Healthy Campus", das im Oktober 2011 an der Uni Bonn und der Deutschen Sporthochschule Köln gestartet wurde und als Langzeitstudie bis 2015 angelegt ist. Mit einem Bündel an Maßnahmen werden Studium, Sport, ausgewogener Ernährung und psychische Gesundheit verbunden.

Weitaus kleiner als die Uni Bonn ist die Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter. Sie ist eine seit 2002 staatlich anerkannte Kunsthochschule in freier Trägerschaft. In den Fachbereichen Architektur, Bildhauerei, Malerei, Schauspiel, Eurythmie, Künstlerische Therapien, Bildungswissenschaft (Lehrpädagogik, Heilpädagogik und Kindheitspädagogik) sowie Wirtschaft studieren momentan rund 1.000 junge Menschen.

"Sport und Bewegung ist für uns ein wichtiges Thema. Wir wachsen stetig und versuchen dabei, ein gutes Spektrum anzubieten", sagt Pressechefin Dr. Julia Wedel. Dies gehe mit der Nutzungsmöglichkeit von umliegenden Sportstätten einher. "Außerdem kooperieren wir mit dem Alfterer SC", so Wedel. Derzeit werden Fußball, Volleyball, Badminton, Zumba und Yoga angeboten. Zumba und Yoga finden in den Bewegungsräumen der Hochschule statt. Am 24. April wird ein weiteres Glanzlicht präsentiert: Dann soll nämlich die neue Beachvolleyball-Anlage eingeweiht werden, die sich unweit der Hochschule in Alfter befindet.

Die Internationale Hochschule Bad Honnef/Bonn (IUBH) bietet ihren 1.500 Studenten Studiengänge im Bereich Hotel- und Tourismusmanagement, Eventmanagement, Aviation Management, Internationales Management sowie Transport & Logistik Management. "Die Studenten nutzen die Sportangebote vor allem in den ersten drei Semestern, da in den Semestern vier, fünf und sechs externe Praktika anstehen. Alle Aktivitäten sind unter Campus Life zusammengefasst", so Pressesprecher Fabian Wagner.

Die Initiativen kommen meist von den Studenten, Sportbeauftragte Elisabeth Victor organsiert dann Sportstätten in der Umgebung. Es gibt einen Dancing-Club, Badminton, Basketball, Fußball, Volleyball, Hockey, Kickboxing, einen Fitness-Club sowie Tennis. Besonders ist das Rugbyteam: Es wird fest von Dozent Dave Roberts trainiert und spielt in der Rugby Verbandsliga NRW Nord.

Der RheinAhrCampus in Remagen ist einer der drei Standorte der Hochschule Koblenz. 2.800 Studenten können in Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie Mathematik und Technik Studiengänge belegen. Sportlich angegliedert ist der RheinAhrCampus an den allgemeinen Hochschulsport Koblenz (AHS), der ein großes Sportangebot für Studenten und Mitarbeiter bietet. Mehr als 70 Sportarten können betrieben werden, vom American Football bis Zumba. Klar, dass auch hier die Studenten das reichhaltige Angebot intensiv nutzen, um fit zu werden, fit zu sein und fit zu bleiben. Nicht zu unterschätzen ist zudem der gesellschaftliche Wert durch gemeinsames Sporttreiben für jeden Einzelnen.

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