Fit ins neue Jahr Schwitzen mit jungen Talenten - Redakteur nimmt an Schulsportstunde teil

BONN · Hätte es nicht eine dieser Schulen mit den vielen dicken, unsportlichen Kindern sein können? Doch die Idee, als GA-Redakteur für unsere Serie "Fit ins neue Jahr" an einer Schulsportstunde teilzunehmen, verschlug den Journalisten ausgerechnet ans Tannenbusch-Gymnasium.

 Das geht auf die Bauchmuskeln, da fließt der Schweiß: GA-Redakteur Rolf Kleinfeld bringt die Beine in die Höhe, und Referendar Lukas Unterkötter schiebt sie wieder nach unten.

Das geht auf die Bauchmuskeln, da fließt der Schweiß: GA-Redakteur Rolf Kleinfeld bringt die Beine in die Höhe, und Referendar Lukas Unterkötter schiebt sie wieder nach unten.

Foto: Barbara Frommann

Wenn schon, denn schon. Also stehe ich morgens um acht Uhr bei dieser Sport-Eliteschule in Tannenbusch auf der Matte - einer Schule, die im Übrigen nur deshalb für den Test ausgewählt wurde, weil der Autor dem dortigen Sportlehrer und alten Studienkumpel "Jojo" Nolte zufällig von der Idee erzählte. Okay, jetzt bin ich da, also los und erst mal warmlaufen - über die sogenannten Koordinationsleitern, die auf dem Boden liegen.

Der Puls steigt langsam, ich muss mich konzentrieren, um nur die Zwischenräume der Leiter zu treffen, trotzdem: Noch ist alles im grünen Bereich. Eine gute Übung für die Schüler, sagt Nolte. Nicht nur für die. Die Fünft- bis Neuntklässler, die dort in der Halle stehen, packen das Programm locker. Schließlich sind sie alle in der Sportklasse der Eliteschule, stehen fünfmal pro Woche in der Sporthalle und sind dementsprechend fit.

Den armen Tropf von Redakteur beäugen sie aus den Augenwinkeln mit einer Mischung aus Neugier und Mitleid; die Sache scheint ihnen nicht ganz geheuer. Dem GA-Redakteur werden schon langsam die Beine müde, als es auf die zweite Station des Zirkels geht und Kraftausdauer geübt wird. Dabei sind die Kadersportler der Schule noch gar nicht dabei. Sie sind zur selben Zeit beim Frühtraining in ihren Sportarten.

Weiter mit dem Unterricht: Zugegeben, ein paarmal hat der Redakteur bei Übungen gepfuscht, doch das tun so einige Schüler auch, zeigt ein Seitenblick. Nach einer halben Stunde geht's von der Kondition her noch, die Belastung ist von einem durchschnittlich trainierten Mann zu schaffen.

Aber dann: dritte Station Bauchmuskeltraining. Referendar Lukas Unterkötter nimmt seine Schüler ran, auch der Redakteur kommt dabei an seine Grenzen, muss beißen. Und da, wo sich unter dem kleinen Kölsch-Geschwür in Gürtelhöhe die Muskeln befinden sollten, deutet sich der Muskelkater des nächsten Tages an.

Fazit am Ende der Sportstunde: Das von Nolte scherzhaft angekündigte "GSG9-Training" ist's nicht gewesen. Anstrengend war's trotzdem. Und während der Redakteur danach etwas ermattet ist, sind die Schüler gerade richtig aufgewärmt für das nächste Ereignis. Ein junges Mädchen sagt zur Mitschülerin: "Gleich schreiben wir eine Deutscharbeit." Respekt.

Was hat's gebracht? Wenn demnächst in der Redaktion von den dicken, unsportlichen Kindern die Rede ist, die es überall gebe, zeige ich in Richtung Tannenbusch und widerspreche. Und für den eigenen Sportkalender ergeht der Vorsatz, künftig weniger Abendtermine zu übernehmen, um mehr als zweimal pro Woche ins Fitnessstudio zu gehen. Damit die Knochen seltener knacken und die Raucherlunge weniger ächzt. Die Absicht ist da, nur: Wie sag' ich's meinem Chefredakteur?

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