Kommentar: Teure Schulferien

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist nicht immer so einfach, wie es Politiker oftmals gerne darstellen.

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist nicht immer so einfach, wie es Politiker oftmals gerne darstellen. Da weiß ich nur zu gut, wovon ich rede. Wir gehören zwar zu den Glücklichen, die über die Jahre für jedes unserer drei Kinder einen Betreuungsplatz in einer offenen Ganztagsschule (OGS) ergattern konnten.

Es zeigt sich aber, dass auch dies kein Garant mehr für eine zuverlässige Betreuung am Nachmittag und in den Ferien ist. Doch gerade ein zuverlässiges Angebot ist die Grundlage dafür, dass wir Eltern arbeiten können.

Die Lösung, den Eltern zusätzliche Kosten aufzubrummen, damit die Ferienbetreuung sichergestellt wird, ist skandalös. Denn für viele Familien ist es nicht leicht, dieses Geld aufzubringen. Und das erst recht nicht, wenn gleich mehrere eigene Kinder eine OGS besuchen.

Alternativ ließe sich die Betreuungslücke von zwei zusätzlichen Wochen mit weiteren Urlaubstagen abdecken.

Allerdings führt das dazu, dass diese an anderer Stelle im Jahr fehlen. Schulkinder haben nun mal zwölf Wochen Ferien, die abgedeckt werden müssen. Viele berufstätige Eltern müssen da sehr genau und frühzeitig planen, damit die Familie auch noch gemeinsam Urlaub machen kann.

In einer Zeit, wo beide Elternteile berufstätig sein wollen, sollen und aus finanziellen Gründen oftmals auch müssen, ist es nicht zu verstehen, dass für zuverlässige Betreuungsangebote in Schulen, aber auch in den Kindergärten immer noch nicht genügend öffentliches Geld bereitgestellt wird.

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