Kinder erleben den Wald mit allen Sinnen

Der Nachwuchs des Rheinbacher Naturkindergartens picknickt mit dem Förster im Stadtwald

Kinder erleben den Wald mit allen Sinnen
Foto: Ignaz Hövelmann

Rheinbach. Sogar auf Wildkatzen kann man im Rheinbacher Stadtwald treffen, wenn man ganz leise ist. "In der gesamten Eifel gibt es davon etwa 1 000 Stück", erklärte Förster Hans Lenzen den Teilnehmern eines Rundgangs mit dem Titel "Den Wald mit allen Sinnen erleben".

Zu dem Waldspaziergang mit dem Rheinbacher Naturkindergarten hatte die Landesvorsitzende der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Andrea Milz, geladen. Zusammen mit dem Bürgermeister Stefan Raetz, der Landtagsabgeordneten Ilka von Boeselager und Vertretern der Forstverwaltung machten sich die Spaziergänger auf in den Wald.

Vierzig Kinder des Naturkindergartens verbringen jeden Tag die Zeit von halb neun bis 13 Uhr im Wald, ganz egal wie das Wetter ist. Als Anlaufstation nutzen sie vier Waggons am Waldrand. Aber auch die Kinder, die im Gebäude des Naturkindergartens an der Schweizer Straße betreut werden, kommen in den Stadtwald. Die sechsjährige Paula verbringt gerne viel Zeit im Wald, "weil man sich hier so gut verstecken kann".

Der kleine Valentin baut mit seiner Kindergartengruppe besonders gerne Häuser aus Holz. Die Besucher machten beim Rundgang im Wald zum Beispiel ein Picknick auf dem Waldboden und nahmen auf einem "Waldsofa" Platz. Das ist eine Sitzgelegenheit, die nur aus Fichtenästen besteht.

An einer anderen Stelle stand ein Holz-Zelt, und die Kindergartenkinder liefen dort über eine Brücke aus Stämmen, die über eine Kuhle führte. Holunder, Löwenzahn und Gundermann sammelten die Mädchen und Jungen und ließen die Besucher daran schnuppern.

Außerdem konnten die Spaziergänger ein Bienenhotel bestaunen. Das besteht aus Holzstämmen mit Löchern, damit Solitärbienen dort einkehren können. "300 Jahre ist der älteste Baum im Rheinbacher Stadtwald alt. Es ist eine Eiche", erklärte Förster Hans Lenzen. Sogar ein Viertel des Stadtgebiets besteht aus Wald. Dabei handelt es sich um einen Mischwald mit vielen Laubbäumen, aber auch ein paar Nadelbäumen.

"Der Stadtwald als Naherholungsgebiet liegt den Rheinbachern sehr am Herzen", so Bürgermeister Stefan Raetz. Einmal pro Woche spaziert er durch den Stadtwald. Der Wald und seine Tiere sind aber auch vielen Gefahren ausgesetzt. "Manche Hunde schrecken Rehe auf", sagte Thomas-Hans Deckert von der Forstverwaltung.

Ein großes Problem sei auch die Trockenheit, denn dadurch steigt die Waldbrandgefahr. Zum Schluss des Rundgangs verteilte die Leiterin des Kindergartens, Liselotte Dams, einen Kräutersaft. Und der schmeckte so wie der Wald riecht.

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