Ein Hauch von Irland

Kultur von der grünen Insel am Pfingstwochenende im Coachhaus

 Die Initiatoren des Irischen Festivals: (von links) Der Ire Pat D'Arcy, Catharina Oldecop und Hanns-Georg Mostert mit ihren Instrumenten.

Die Initiatoren des Irischen Festivals: (von links) Der Ire Pat D'Arcy, Catharina Oldecop und Hanns-Georg Mostert mit ihren Instrumenten.

Foto: Wolfgang Henry

Rheinbach. "Kultur ist für mich Geschichte und Geschichten zu Musik, Lyrik und Tanz", sagt Pat D'Arcy, "und Geheimnisse". Dabei meint man, in seinen Augen ein kleines Funkeln zu sehen. Wie bei jemandem, der darauf brennt, davon zu erzählen, was seine grüne Insel und die Menschen dort für ihn bedeuten.

Der Ire, der seit 1998 in Rheinbach lebt, ist der Dramaturg des ersten irischen Kulturfestivals am Pfingstwochenende, 11. bis 12. Juni, im Coachhaus. Jedes Mal, wenn D'Arcy einen Raum betritt, in dem irische Musik gespielt und irische Geschichten erzählt werden, "ist es, wie nach Hause zu kommen", sagt er.

Was steckt hinter dieser Sehnsucht und der Faszination, die dieses Land mit seiner charakteristischen Musik und Kulturtradition auf so viele Menschen ausübt? Das ist es, was D'Arcy zusammen mit den Veranstaltern, Hanns-Georg Mostert und Catharina Oldecop, zeigen möchte.

Mostert, Inhaber des Kutschenmuseums, und seine Lebenspartnerin Oldecop haben vor einem Jahr das Kultur-Unternehmen Coachhaus gegründet. "Das erste irische Festival in Rheinbach ist ein Ereignis für die ganze Familie", sagen beide.

Die Idee entstand 2010 während einer Probenpause der Band "Jaunting Card", in der alle drei Initiatoren mitspielen, mit der Frage: Was bewegt die Menschen, wenn sie an Irland denken? Und: Wodurch entsteht die Liebe und Begeisterung gerade der Menschen in Deutschland zu Irland? Das zu ergründen und darzustellen in der gesamten kulturellen Bandbreite von Musik, Tanz und Sport, ist das Ziel.

Die Hofanlage des Coachhauses bietet das geeignete Ambiente mit einer großen Open-Air-Bühne. Im hinteren Teil der Hofanlage ist auch für Kinder auf der angrenzenden Weide viel Platz zum Spielen, für Tanz und Sport. Im Innenhof werden gleichzeitig irische Musikinstrumente ausgestellt und zum Verkauf angeboten.

Die Veranstaltung beginnt am Samstag, 11. Juni, 16 Uhr, und führt in einen Abend voll irischer Musik, denn "Musik ist die Herzensverbindung", erklärt Oldecop. Sie hat den musikalischen Abend zusammengestellt mit ihrer Rheinbacher Band "Jaunting Cart", zwei weiteren Bands aus Deutschland, Ceolma aus Bonn und Feathertone aus Mönchengladbach, die irische Musik auch etwas rockiger interpretieren.

Den ganz besonderen Höhepunkt bildet die irische Band "Caladh Nua", die zurzeit angesagteste Folkband in Irland, die nach erfolgreicher Deutschlandtour als "Special Event" im Hof des Coachhaus auftreten wird. Und was wäre ein irischer Abend auf der Bühne, wenn im Anschluss daran nicht nochmals alle Musiker des Abends in einer Session zusammen musizieren?Natürlich mit open end.

Was erwartet die Besucher sonst noch? "Irland ist kulinarischer, als man es sich vorstellt", sagt Mostert. Für ihn bedeutet das, dass neben Guinness auch sonst für das leibliche Wohl mit frisch zubereiteten landestypischen Spezialitäten gesorgt wird.

Die Wiese hinter der Hofanlage bietet am Sonntag ab 15 Uhr genügend Platz für Folk-Tanz-Vorstellungen und Sport-Workshops. Es geht los mit "Hurling", dem traditionellen Ballspiel. Zwei Teams treffen bei dem Turnier aufeinander: Irland gegen Rheinbach. Es darf gewettet, aber bitte nicht zu hart gespielt werden, "denn die irische Mannschaft steht abends noch auf der Bühne", so Mostert.

Dann gibt es mit "My Ireland" eine ganz besondere Show. "Pat D'Arcy & Friends" präsentieren eine Mischung aus Musical, Lesung und Theater. Der Besucher wird in die Kulisse einer Küche in Irland entführt, vor der die Geschichte des Landes erklärt wird - auch die besondere Verbindung Rheinbachs zu Irland basierend auf frühen Verbindungen aus dem zwölften Jahrhundert ist Thema.

Es werden außerdem Geschichten erzählt, Geheimnisse ergründet, und der Frage nachgegangen, warum die irischen Tänzer immer die Hände auf dem Rücken versteckt halten. "Damit sie dahinter die Fäuste ballen konnten, während sie tanzten, aus versteckter Wut gegen die Engländer, die das Land eingenommen hatten und beherrschten", erklärt Pat, der mit "Pat D'Arcy & Friends" das Konzept für die Show "My Irland" erarbeitet hat.

"Wir durften unsere Sprache nicht sprechen und unsere Lieder nicht singen", so der Ire. Deswegen besteht die Lyrik dieses Landes aus so vielen Bildern. "In den Texten der Songs sind immer versteckte Hinweise auf den wahren Sinn zu finden." Vielleicht steckt auch deswegen so viel Melancholie darin.

Das FestivalDas erste irische Kulturfestival findet von Samstag, 11. Juni, bis Sonntag, 12. Juni, rund um das Kutschenmuseum an der Koblenzer Straße statt. Der Kartenvorverkauf hat begonnen. Tickets sind erhältlich im Büro der Firma Holzkunst Mostert, Koblenzer Straße 4, oder auf der Internetseite www.coachhaus.de.

Die Karten kosten im Vorverkauf für beide Festivaltage 30 Euro, für Samstag 20 Euro und für Sonntag 15 Euro. Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre haben freien Eintritt. Für Parkmöglichkeiten ist gesorgt.

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