Was ist das? Ein Gruppenführer gibt uns vor dem Einlass den Rat: ,,Bleibt einfach an der linken Wand, dann kommt Ihr auf jeden Fall wieder raus." Die Tür wird mit einem leisen Quietschen geöffnet. Man sieht nichts, nicht einmal die eigene Hand vor Augen. Nur der Führer des Dunkelkaufhauses kennt sich aus, denn für ihn sieht die Welt immer so aus. Er ist, wie die meisten anderen Mitarbeiter, blind. Im Dunkeln sollen wir Gewürze erkennen und Gegenstände ertasten. Außerdem mussten wir Berufe erraten, indem wir ein paar Gegenstände fühlen mussten, die zu dem Beruf gehören. Wenn man einen Föhn und eine Haarbürste ertastet, war es der Beruf des Frisörs. Beim Riechen waren wir nicht so gut, aber beim Fühlen schon. Wir erfuhren viel über Blinde, zum Beispiel, welche Berufe sie gut ausüben können, welche schwierig und gar nicht möglich sind und wie sie im Alltag zurecht kommen.

Doch das Beste war das Mittagessen. Zur Auswahl standen rechte und linke Pizza und natürlich Getränke. Der Gruppenleiter versorgte alle mit dem richtigen Getränk und der gewünschten Pizza, obwohl er ja nichts sehen kann. Auf der rechten Pizza gab es Salami und Pilze, auf der linken Schinken und Zwiebeln. In der Dunkelheit zu essen, war gar nicht so einfach. Ein Mitschüler schüttete sich aus Versehen die Cola über die Hose, weil er die Flasche nicht gesehen hat.

Nachdem alle fertig waren, wurden wir erlöst und konnten das Dunkelkaufhaus verlassen. Wir haben gelernt, wie schwer es ist, im Dunkeln zurecht zu kommen.

Peter-Joerres-Gymnasium, Bad Neuenahr-Ahrweiler, Klasse 8d