Liebfrauenschule, Klasse 8c, Bonn Mein Weg in den Schrank

BONN · "Die Chroniken von Narnia": Wie ich die Traum-Rolle der Susan beim Jungen Theater erhalten habe.

 Schauspieler: Emilia Siegemund, Josia Vantroyen, Tamina Friedrich und Frederik Stuhllemmer (von links)

Schauspieler: Emilia Siegemund, Josia Vantroyen, Tamina Friedrich und Frederik Stuhllemmer (von links)

Foto: JTB

Ich habe schon viele Vorstellungen des Jungen Theaters Bonn besucht und stellte mir oft vor, dort als Schauspieler auf der Bühne zu stehen. Wie schön und professionell dort die Kinder spielen.

Dann geschah es. Meine Mutter hatte zufällig auf der Homepage des Jungen Theaters Bonn ein für mich passendes Casting entdeckt. Das Vorsprechen für ,,Die Chroniken von Narnia'' war schon kurz danach. Trotzdem wollte ich es versuchen und als Susan vorsprechen, denn Susan ist meine Lieblingsfigur.

Als ich ziemlich abgehetzt zum Casting-Termin ankam, zweifelte ich schon daran, dass ich irgendwelche Chancen hatte, denn es waren fast 60 Mädchen dort, die sich für die Rollen der "Lucy" und "Susan" interessierten. Dann sah ich meine Freundin Rebecca und meine Klassenkameradin Friederike in der Menge und war nicht mehr so aufgeregt.

Das Casting bestand aus zwei Runden. Schon nach der ersten Runde, bei der es um Ausdruck und Aussehen für die Rollen ging, wurde fast die Hälfte der Mädchen nach Hause geschickt. Ich durfte weiter machen.

Da in den Chroniken von Narnia auch viel gesungen wird, wurde in der zweiten Runde nun auf die musikalischen Fähigkeiten geachtet. Zuerst sollten alle einzeln "Somewhere over the rainbow" vorsingen. Anschließend gestaltete der Intendant mit uns eine Tanzchoreografie auf einen Song mit viel Rhythmus.

Danach war das Casting beendet. Nach zwei Wochen langen Wartens kam die ersehnte Mail, in der stand, dass ich die Rolle der "Susan" vielleicht bekommen könnte, ich aber noch mal kommen sollte. Außerdem befand sich in der Mail noch ein kleiner Anhang mit einem Ausschnitt von dem Drehbuch für "Die Chroniken von Narnia", den ich bis zum nächsten Mal auswendig lernen sollte.

Es wurde immer wieder diese eine Szene, die wir auswendig lernen sollten, gespielt und korrigiert. Und ich bekam schon eine Ahnung, wie wunderschön das Stück sein würde. Schließlich bekam ich die Mail: "Liebe Emilie, wir möchten dich gerne als Susan besetzen ..." Ich jubelte! Nun galt es viel zu organisieren. Ich musste zu den Proben, und die Schule musste dem Vertrag zustimmen, damit ich an manchen Tagen schulfrei bekam. Bei den Proben hatten alle viel Spaß. Wir spielten die einzelnen Szenen durch, hatten Chorproben, uns wurden wunderschöne Kostüme geschneidert.

Bei der Premiere waren alle ziemlich aufgeregt und hektisch. Untern den Schauspielern wurden sogar "Toi-toi-toi-Geschenke" verteilt. Es war eine wunderbare Premiere! Alles hat geklappt, und das Publikum war begeistert.

Nun gehörten "Die Chroniken von Narnia" in den nächsten Wochen und Monaten zu meinem Alltag. Und wenn es auch manchmal stressig und anstrengend war, freute ich mich, dass ich durch einen Kleiderschrank in eine Welt voller Magie und Fantasie verschwinden und gemeinsam mit dem JTB-Team ein Publikum begeistern konnte.

Das Stück wird mir immer in guter Erinnerung bleiben. So ähnlich, wie der Professor am Ende in den Chroniken von Narnia sagt: "Einmal Königin in Narnia, immer Königin in Narnia!"

Liebfrauenschule, Klasse 8c

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