Kinder als "Feuer der Influenza"

Professor Andreas Müller von der Uniklinik Bonn empfiehlt die Schutzimpfung gegen Grippe

 Ein kleiner Junge putzt sich die Nase mit einem Taschentuch.

Ein kleiner Junge putzt sich die Nase mit einem Taschentuch.

Foto: dpa

Die Influenza (die "echte" Grippe) ist eine Infektion mit Viren, die in feuchten und kalten Jahreszeiten übertragen wird. Diese Viren infizieren über Tröpfcheninfektion die oberen Atemwege und die Lunge.

Dagegen kann man sich impfen lassen. Professor Doktor Andreas Müller, Facharzt für Kinderheilkunde und Infektiologie an der Uniklinik Bonn, rät vor allem Schwangeren, Kranken und Leuten ab dem 60. Lebensjahr jetzt zur Grippeschutzimpfung, aber auch Kindern, da diese das "Feuer der Influenza" sind, also die Hauptüberträger.

"Auch wenn es Nebenwirkungen wie Muskelschmerzen, Rötungen an der Einstichstelle oder ein allgemeines Krankheitsgefühl gibt, ist es immer noch besser, als die richtige Grippe zu bekommen", sagt Müller.

Viele Menschen denken aber anders. Um festzustellen, wie die Situation in Bad Godesberg ist, habe ich eine Umfrage unter 62 Frauen und 55 Männern unterschiedlichen Alters gestartet. Diese ergab, dass sich 67 Prozent nicht impfen lässt, vor allem die unter 60-Jährigen. Dagegen erklärten die meisten in der Altersgruppe der 60- bis 80-Jährigen, geimpft zu sein. Einige sagten, sie lassen sich impfen, weil der Arbeitgeber es empfehle oder sie Bonuspunkte bei ihrer Krankenkasse sammelten.

Professor Müller erklärt, dass in Deutschland pro Jahr etwa 5000 bis 8000 Menschen an den Folgen der Influenza sterben. Die Grippewelle ist in jedem Jahr unterschiedlich stark und beginnt meist im Januar, kann aber auch schon früher beginnen. Man sollte sich jedes Jahr (am besten im Oktober oder November) impfen lassen, da sich das Erbmaterial des Virus jährlich verändert.

Soll sich jeder impfen lassen? "Wenn man einen schweren Immundefekt hat, wie zum Beispiel eine Krebserkrankung mit Chemotherapie, sollte man sich nicht impfen lassen", sagt Müller. Da die Grippeimpfung keine Lebendimpfung ist, bestehe nicht die Gefahr, dann zu erkranken. Inzwischen gibt es einen Grippeimpfstoff, der durch die Nase gegeben wird, der ist aber nur für Kinder zugelassen. Und was kann man sonst noch zur Vorbeugung tun? Müller empfiehlt, in die Armbeuge zu niesen und dann Körperkontakt zu meiden. Und ganz wichtig: "Hände waschen nicht vergessen!"

Otto-Kühne-Schule, Bad Godesberg, Klasse 9b

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort