Erich Kästner-Realschule plus Bad Neuenahr-Ahrweiler, Klasse 8a Der lange Weg nach Deutschland

BAD NEUNAHR-AHRWEILER · Maikel floh vor dem Krieg aus seiner Heimat in Syrien und war 78 Tage unterwegs.

Mein Klassenkamerad Maikel ist 15 Jahre alt und lebt seit über einem Jahr in Deutschland. Er verließ mit seiner Familie seine Heimat in Syrien und kam zu uns, weil in Syrien Krieg herrscht. Er erzählte mir, dass es ein langer und schwieriger Weg war, bis er endlich in Deutschland ankam.

Maikel wohnte in einem kleinen syrischen Ort namens Tal-sakre. Er flüchtete auf verschiedenen Wegen. Von Tal-sakre bis zur syrisch-türkischen Grenze fuhr er mit seiner Familie sieben Stunden mit dem Auto. Von dort dauerte die Busfahrt bis nach Istanbul noch einmal 16 Stunden.

Danach ging es ein weiteres Mal zehn Stunden lang mit einem Bus bis zu einem Ort südlich an der türkischen Küste weiter. Dann mussten die Flüchtlinge alle auf ein Schiff. Ziel war eine kleine griechische Insel. Die erreichten die 40 bis 50 Flüchtlinge etwa fünf Stunden später. Die Griechen versorgten sie mit Wasser und Wassermelonen.

Ein Begleiter der Gruppe telefonierte mit einem Kontaktmann, der ein Transportfahrzeug schickte. Sie übernachteten in einem griechischen Hotel, und am nächsten Morgen ging es weiter nach Athen. Die Schifffahrt dauerte elf Stunden.

Weil Maikel und sein Bruder krank geworden waren, durften sie sich eine Woche in einem Privathaus des Kontaktmannes erholen. Weitere sechs Stunden ging die Fahrt bis nach Thessaloniki. Von hier aus flogen sie nach Bayern.

Nach einem Aufenthalt von einer Woche in der Nähe des Flughafens kam die Familie von Maikel nach Trier in ein Aufnahmelager. Nach zwei Monaten kam Maikels Tante und nahm die Familie mit nach Bad Neuenahr-Ahrweiler. Die Flucht dauerte insgesamt 78 Tage und sieben Stunden. Jetzt begann sein neues Leben mit all seinen Schwierigkeiten.

Erich Kästner-Realschule plus Bad Neuenahr-Ahrweiler, Klasse 8a

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