Der Barren ist auch bei Jungs beliebt

Turnen ist längst keine reine Mädchensache mehr: Gut für die Persönlichkeitsbildung

 Deutschlands bester Turner, Fabian Hambüchen, gewinnt Silber in Baku FOTO: DPA

Deutschlands bester Turner, Fabian Hambüchen, gewinnt Silber in Baku FOTO: DPA

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Es ist Schauturnen. Alle Turner stehen in einer Reihe am Eingang zur Hardtberg-Halle. Vor allem die jungen Turner, die jüngsten sind vier Jahre alt, sind sehr nervös, während die älteren, schon fast erwachsene, eher konzentriert wirken. Denn heute sollen sie vor Zuschauern das präsentieren, was sie das ganze Jahr über gelernt haben. Die schiere Größe der Halle trägt ebenfalls zur Nervosität der Jüngeren bei, die bis jetzt nur in kleinen Hallen trainiert haben.

Es findet das Jungen-, Mädchen- und Leistungsturnen statt. Dabei ist das Jungenturnen etwas Besonderes, denn außer im Sportverein Rot-Weiß Bonn-Röttgen können Jungen in Bonn sonst nur noch im Bonner Turnverein turnen. Zurzeit turnen bei Rot-Weiß rund 30 Jungs in fünf Gruppen, zwei davon gibt es in der Altersgruppe erstes bis viertes Schuljahr. Wer besonders begabt ist, kann danach in eine der drei Leistungsturngruppen wechseln.

Im fast zweistündigen Training wird an den Geräten und am Boden geturnt. Während bei einigen Sportlern der Barren besonders beliebt ist, turnen die anderen lieber an den Ringen. Die jungen Turner schätzen die freundschaftliche Atmosphäre, bei den älteren stehen eher die Wettkämpfe im Vordergrund. 2014 belegten sie in der Landesliga den zehnten Platz.

Ein Highlight für die Turner ist neben dem Schauturnen der Austausch mit dem französischen Sportverein Villemomble Sports, dem Sportverein der Partnerstadt von Hardtberg.

In den vergangenen Jahren hat das Interesse der Jungen am Geräteturnen deutlich zugenommen, so sieht das auch Volker Ludwig, der seit 1989 das Leistungsturnen leitet und seit 2001 zweiter Vorsitzender des SV Rot-Weiß Bonn-Röttgen ist. "Der erzieherische Wert für die Persönlichkeitsbildung ist durch die erlebte positive Frustration und das Hinarbeiten und Erreichen nur langfristig erreichbarer Ziele sehr hoch", sagt er. Trotz der zunehmenden Beliebtheit des Jungenturnens ist der Sportverein natürlich weiter für alle interessierten Turner offen.

Carl-von-Ossietzky-Gymnasium, Klasse 8c

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