Ludwig-Erhard-Berufskolleg, FAB M5, Bonn Billigketten in Mode

BONN · Kommentar einer Schülerin aus Bonn: In vielen unserer Innenstädte sieht man inzwischen die gleichen Ketten, vor allem solche, die besonders günstige und modische Kleidung bieten.

Einzelne der Ketten ragen heraus, weil sie noch größer und noch günstiger als ihre Konkurrenz sind. Das Geheimnis ihres Erfolges sind Spottpreise und eine große Auswahl moderner Kleidung. Das spricht sich herum, und so kommt es, dass die Kunden euphorisch in Scharen in die Geschäfte ziehen.

Doch wie schaffen es Modeketten, ihre Produkte zu solchen Tiefpreisen anzubieten? Der Verdacht liegt nahe, dass auf Billigproduktion in Entwicklungsländern gesetzt wird. Fehlende Schulbildung und finanzielle Not zwingen dort die Ärmsten die schlechten Arbeitsbedingungen hinzunehmen. Wie sonst lassen sich T-Shirts und Hosen herstellen, die den Kunden nur wenige Euro kosten?

Sollte uns das nicht zum Nachdenken bringen, und sollten wir solche Geschäfte nicht meiden?

Manche meinen, das ist auch nicht ethisch korrekt, weil wir so den Armen die einzige Chance zum Überleben nehmen. Wieder andere sagen, wir handeln ethisch korrekt, weil wir nur durch den Nichtkauf zeigen, dass wir die Arbeitsbedingungen nicht akzeptieren und nur so etwas ändern können. Außerdem: Sind wir Kunden, die nicht viel zahlen wollen nicht sogar die Ursache?

Ludwig-Erhard-Berufskolleg, FAB M5

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