Über wahre Freundschaft

Das Glück, sich jemanden anvertrauen zu können, auf den man sich verlassen kann

 Zwei Männer auf einem Weg: Freunde sind füreinander da.

Zwei Männer auf einem Weg: Freunde sind füreinander da.

Foto: dpa

Eine wahre Freundschaft ist nicht leicht zu finden. In vielen TV-Soaps rückt die Freundschaft in den Hintergrund und die Intrigen überwiegen. Eine Freundschaft entsteht nicht von heute auf morgen. Sie entwickelt sich, und das braucht Zeit und muss gepflegt werden. Es geht auch nicht darum, dass man möglichst viele Freunde hat.

Was macht wahre Freundschaft eigentlich aus? Für mich ist es wichtig, dass man sich alles erzählen kann. Kritik und offene Worte werden toleriert und sind sogar erwünscht.

Unter Freunden kann man sich so geben, wie man ist und braucht sich nicht zu verstellen. Man genießt das Miteinander, aber man muss nicht ständig zusammen sein und gemeinsame Unternehmungen planen. Wahre Freunde sind auch dann da, wenn es mal nicht so gut läuft. Sie bauen einen auf, motivieren und unterstützen.

Wichtig ist auch Ehrlichkeit, auch wenn sie manchmal weh tut. Wenn man nicht ehrlich ist, schwindet das Vertrauen. Und wenn mal das Vertrauen dahin ist, wird sich die Freundschaft auch auflösen. Eine ausgeglichene Beziehung basiert unter anderem auf dem Gleichgewicht von Geben und Nehmen.

Wenn das Pendel nur in eine Richtung ausschlägt, kann das schnell zu einem Konflikt führen. Wird in einer Freundschaft einer der Freunde aufgrund seiner Gutwilligkeit häufig bewusst ausgenutzt, dann ist es für den Ausnutzer eher eine Zweckgemeinschaft als eine Freundschaft.

Aber ich finde außerdem noch zwei Punkte wichtig. Jeder macht Fehler. Diese muss man sich gegenseitig auch zugestehen und verzeihen können. Es kann schon passieren, dass einem mal ein falsches Wort herausrutscht, weil man zum Beispiel verärgert ist. Wer verzeihen kann, zeigt Größe. Zuletzt basiert eine gute Freundschaft auch auf Verlässlichkeit.

Man weiß, dass man auf den anderen zählen kann. Das Einhalten von Vereinbarungen sollte zur Selbstverständlichkeit gehören. Wer das alles findet, kann stolz sein und sollte diese Freundschaft genießen.

Ludwig-Erhard-Berufskolleg, Klasse FAB M2

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