Sie spielt die erste Geige

Interview mit der Musikerin Susanne Rohe vom Beethoven Orchester

 Die Geigerin Susanne Rohe.

Die Geigerin Susanne Rohe.

Foto: Beethoven-Orchester-Bonn

Das Beethoven Orchester Bonn besteht seit 1897. Seit 2003 spielt es für die Oper und nennt sich Beethoven Orchester Bonn. Die 29-jährige Susanne Rohe spielt eine der ersten Geigen.

Sie spielen eine der ersten Geigen im Orchester. Gibt es einen Unterschied zum Konzertmeister?

Susanne Rohe: Ja, der Konzertmeister ist sehr wichtig, da sich alle nach ihm richten, so ähnlich wie bei einem Klassensprecher.

Spielt ein Konzertmeister immer die Solorolle?

Rohe: Nicht immer, aber manchmal steht er plötzlich ganz alleine da und man hört nur ihn.

Seit wann spielen Sie in Opern?

Rohe: Mit etwa 21 Jahren habe ich an der Musikhochschule Freiburg die "Zauberflöte" gespielt. Das wollte ich als Kind schon immer. In Bonn spiele ich seit 2013 auch in der Oper.

Wie oft üben Sie?

Rohe: Je nach Laune zwischen 30 Minuten und maximal drei Stunden am Tag alleine. Die Proben mit den Orchesterkollegen machen mir aber mehr Spaß.

Steht man als Spielerin der ersten Geige sehr unter Druck?

Rohe: Nein, es macht Spaß. Aber, wenn ich mal nicht so gut gespielt habe, ärgert mich das.

Gibt es einen Konkurrenzkampf zwischen den ersten Geigen?

Rohe: Nein, hier in Bonn nicht. Wir freuen uns über ein gemeinsam erreichtes, schönes Klangergebnis.

Wie oft probt das Orchester vor einem Konzert?

Rohe: Für unsere Freitagskonzerte üben wir an vier Tagen zweimal am Tag .

Werden die Proben mit der Zeit langweilig?

Rohe: Nein, meistens übt man zwei bis drei Stücke von verschiedenen Komponisten, und oft entdeckt man etwas Neues in den Kompositionen, wie ein besonders schönes Flötensolo.

Ist Ihnen schon mal etwas Peinliches passiert?

Rohe: Mit 15 saß ich im Landesjugendorchester neben dem Konzertmeister, der auch mein Bruder war und wollte für uns die Noten umblättern, schmiss aber alle Noten herunter, das Publikum lachte und musste warten. Als ich sie aufhob, sortierte ich sie falsch, und dann musste mein Bruder auch noch sein Solo auswendig spielen.

Spielen Sie noch andere Instrumente?

Rohe: Ein bisschen Klavier, aber lieber Geige, weil ich das besser kann.

Was wollten Sie als Kind werden?

Rohe: Ich wollte immer einen Blumenladen eröffnen, weil ich auf dem Weg zum Kommunionunterricht an einem vorbei gekommen bin und die Verkäuferin verliebt in ihre Blumen und zu mir besonders freundlich war.

Was sind Ihre Ziele?

Rohe: Im Moment gründen wir mit Freunden aus dem Orchester ein Quartett und hoffen, dass wir viele schöne Konzerte spielen werden.

Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium, Klasse 7a, Konrad-Adenauer-Gymnasium, Klasse 5

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