Flüchtlinge heute wie damals

Auch im Zweiten Weltkrieg flohen viele Menschen vor Hunger und Gewalt, viele starben

 Das Foto zeigt das deutsche Kreuzfahrtschiff "Wilhelm Gustloff" auf hoher See (undatiertes Archivfoto).

Das Foto zeigt das deutsche Kreuzfahrtschiff "Wilhelm Gustloff" auf hoher See (undatiertes Archivfoto).

Foto: DPA

Über das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 70 Jahren wurde viel geschrieben. Auch über die Versenkung der "Gustloff" am 30. Januar 1945, einem ehemaligen Kreuzfahrtschiff der Nazis. Dabei kamen mehr als 9000 Menschen um. Dieser Bericht hat mich besonders berührt, da dieser Tag schicksalhaft für meine Familie war.

Meine Großmutter und ihre Familie lebten in Westpreußen. Im Januar 1945 rückte die Rote Armee immer näher, und sie musste mit ihrer Familie fliehen. Da sie sehr krank war, ging die Flucht durch den tiefen Schnee und bei eisigen Temperaturen nicht schnell genug voran. Die Familie hatte schon Fahrkarten für die "Gustloff", die sie unbedingt pünktlich erreichen mussten, um in Sicherheit gebracht zu werden.

Die "Gustloff" sollte sie von Gotenhafen nach Schleswig-Holstein bringen. Doch sie verpassten das Schiff. In das Schiff passten eigentlich nur 2000 Passagiere. Am 30. Januar 1945 waren aber mehr als 10 000 Menschen an Bord. Der Weg durch die eiskalte Ostsee war sehr gefährlich, da sich das Schiff durch die Überladung nur sehr langsam bewegen konnte. Deshalb war es schwierig, feindlichen Kriegsschiffen zu entkommen.

Die "Gustloff" wurde von drei sowjetischen Torpedos getroffen und ging wenig später unter. Nur wenige Menschen wurden gerettet. Das war die größte Schiffskatastrophe der Geschichte.

Meiner Großmutter und ihrer Familie ist die Flucht über die Ostsee wenig später mit einem kleineren Schiff gelungen. Sie hatten großes Glück gehabt, nicht bombardiert worden zu sein. Sie sind in einem Auffanglager untergekommen und hatten die Chance, in Norddeutschland ein neues Leben zu beginnen. Kriege, Vertreibung und Flucht sind ganz aktuelle Themen.

Uns Deutschen geht es heute sehr gut. Deshalb müssen wir Kriegsflüchtlinge unbedingt unterstützen und ihnen neue Chancen bieten.

Hardtberg-Gymnasium, Klasse 8b

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