Flüchtlinge: Das tägliche Drama auf dem Mittelmeer

Welche Opfer zählen mehr?

Es ist fast grausamer Alltag geworden: Flüchtlinge ertrinken beim Versuch, in kleinen Booten über das Mittelmeer nach Europa zu kommen. An manchen Tagen sind es Hunderte Menschen, in manchen Monaten Tausende. Wieso sind diese Menschen bereit, die Höllenfahrt überhaupt auf sich zu nehmen?

Wenn man erfährt, dass sich die Menschen der Gefahr bewusst sind, dann bekommt man eine Ahnung davon, welches Leiden die Menschen Tag für Tag durchleben, in Angst vor Krieg und ohne Essen. Sie haben keine Zukunft und haben Todesangst.

Sie sind so verzweifelt, dass sie die lebensgefährliche Flucht über das Mittelmeer als einzigen Ausweg sehen. Sie wissen nicht, ob sie ankommen und jemals ihre Familie wiedersehen. Das alles riskieren sie, um frei zu sein.

Ich finde es erschütternd, zu erfahren, wie viele Menschen dabei umkommen und wie wenige sich darüber Gedanken machen. Über Unglücke wie zum Beispiel den Germanwings-Absturz wird wochenlang berichtet, viele haben mitgefühlt und mitgetrauert, doch bei den Unglücken von Flüchtlingsbooten ist es normal geworden, von den Kenterungen zu erzählen.

Ich stelle mir die Frage: Was ist ein Menschenleben überhaupt wert, wann ist es mehr wert? Ist das Leben eines Germanwings-Opfers etwa wichtiger als das eines Flüchtlings? Nein, sicherlich nicht. Das sollte uns allen bewusst sein, wenn wir von diesen Katastrophen erfahren und sprechen.

Anno-Gymnasium Siegburg, Klasse 8d

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