Ein Mann, der für andere lebt

Lothar Wagner leitet das Don-Bosco-Zentrum in Sierra Leone und hilft Straßenkindern

 Bruder Lothar Wagner.

Bruder Lothar Wagner.

Foto: Don Bosco/DPA

Freetown/Sierra Leone: Durch die Straßen der westafrikanischen Hauptstadt fährt ein Mann, dem alle Menschen vertrauen. Lothar Wagner informiert die Leute per Lautsprecher über Ebola, klebt Plakate mit Tipps für die Vorsorge gegen die Verbreitung der Krankheit und klopft an Türen, um mit den Bewohnern zu sprechen.

Der 40-jährige Theologe und Sozialpädagoge ist Bruder der Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos. Seit 2008 leitet Bruder Lothar das Don-Bosco-Zentrum Fambul in Freetown. Von dort aus kümmert er sich mit Freiwilligen und Ordensschwestern um verwahrloste Straßenkinder. Im Zentrum finden sie ein Zuhause und Ausbildungsmöglichkeiten.

Außerdem kämpft Bruder Lothar gegen Kinderhandel und Prostitution, für die Verbesserung der Lebensumstände junger Gefängnisinsassen, für den Bau von Kindertagesstätten und Schulen und für jugendliche Ebola-Überlebende.

Täglich muss er neu entscheiden, wo Hilfe am nötigsten ist. Seit sich im September 2014 die Ebola-Epidemie in Sierra Leone verbreitet hat, werden in Bruder Lothars Wohn- und Betreuungszentrum auch Kinder aufgenommen, die an Ebola erkrankt waren und geheilt sind, aber von ihren Familien ausgestoßen wurden. Bruder Lothar will auch ihnen eine Chance auf ein gutes Leben geben. Seine Arbeit wird ausschließlich durch Spenden finanziert.

Der Mann, den in Freetown alle kennen, ruht selbst nie. Er sagt: "Innere Einkehr und Gebet reichen mir für mich selbst!" Bruder Lothar richtet sich ganz nach seinem Vorbild, dem Heiligen Don Bosco und dessen Lebensmotto: "Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen."

Nicolaus-Cusanus-Gymnasium, Klasse 8a

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