Geschenke für bedürftige Senioren in Bonn und der Region

BONN · Weihnachten ist das Fest des Schenkens und Beschenktwerdens. Schon in den Wochen vorher werden die Präsente ausgewählt, die Familie, Freunde und Bekannte unter dem Weihnachtsbaum erfreuen sollen. Dort wird gestaunt, gesungen und geschlemmt. Weihnachten ist besinnlich und gemütlich - ein fröhliches Fest.

 Nur ein paar Münzen bleiben oft bedürftigen Senioren: Sie leben von Grundsicherung, weil ihre Altersrente nicht reicht.

Nur ein paar Münzen bleiben oft bedürftigen Senioren: Sie leben von Grundsicherung, weil ihre Altersrente nicht reicht.

Foto: Archiv

Doch nicht für alle Menschen in Bonn und der Region ist das Fest heiter und fröhlich. Viele ältere Mitbürger haben auch nach einem langen Arbeitsleben nur eine kleine Rente oder leben von Sozialhilfe. Ihr Geld reicht kaum zum Leben. Angesichts des nahenden Winters und teurer Medikamente fürchten viele Kälte und Hunger.

Altersarmut ist auch in einem reichen Land wie Deutschland ein ebenso altes wie aktuelles Thema. Aus der Idee, bedürftigen Menschen in der Nachbarschaft zu helfen, entstand 1952 die Aktion Weihnachtslicht des General-Anzeigers. Sie ist eine der ältesten Hilfsaktionen dieser Art bei deutschen Tageszeitungen. Seit mehr als 60 Jahren haben zig Tausend Leser das Weihnachtslicht mit ihren Spenden unterstützt.

Dabei entwickeln sie auch eine große Kreativität und denken sich immer wieder neue Aktionen und Veranstaltungen aus, deren Erlös sie dem Weihnachtslicht spenden. Die Hilfsbereitschaft ist enorm bei den großen und kleinen Spendern: Sie backen, turnen, singen, basteln oder musizieren, wie die Zwillinge Charlotte und Laurin Komar aus Oberkassel, die am 3. Adventssamstag echte Weihnachtsstimmung im Trubel der Bonner City verbreiteten. Sie hatten mit Geige und Bratsche verschiedene Weihnachtslieder einstudiert und das Publikum zwei Stunden lang begeistert. Beachtliche 350 Euro haben die beiden dabei für das Weihnachtslicht gesammelt.

Es sind die kleinen und großen Gesten, mit denen Künstler, Orchester, Chöre, Geschäftsleute, Freundeskreise, Vereine und Privatpersonen sich für den guten Zweck engagieren oder die ihre Spenden auf das Konto des Weihnachtslichts überweisen, weil sie wissen, dass jeder Cent an die Bedürftigen in Bonn und der Region ausgezahlt wird. Das ist nachbarschaftliche Solidarität in ihrer besten Form.

Heutet startet die Aktion Weihnachtslicht 2013/2014. Während der Kampagne besuchen die Mitarbeiter des General-Anzeigers bedürftige Senioren in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis und berichten über ihre Lebensgeschichten, Schicksalsschläge, falsche Entscheidungen und unverschuldetes Unglück.

Sie erzählen aber auch von tapferen Mitbürgern, die sich trotz zahlreicher Rückschläge nicht entmutigen lassen und versuchen, das Beste aus ihrem Leben und ihrer Situation zu machen.

Da ist zum Beispiel Adelheid M., die, gerade erst ein paar Jahre verheiratet, ihren Mann bei einem Unfall verlor. Nun stand sie mit zwei kleinen Kindern allein da. Aber, sie hat sich nicht unterkriegen lassen. "Das Leben musste ja weitergehen", sagt die Seniorin. Sie hat ihr Leben lang gearbeitet, um die kleine Familie durchzubringen. Heute reicht ihre Rente gerade einmal für das Nötigste. Sie fürchtet sich vor einem langen und harten Winter, denn dann übersteigen die Heizkosten ihr Budget. Und warme Winterstiefel braucht sie auch ganz dringend.

Jeden Cent ein paar Mal umdrehen muss auch das Ehepaar W. Denn Miete und die Wohnungsnebenkosten steigen ständig und beide sind auf teure Medikamente angewiesen. Wenn das Geld dann am Monatsende ganz knapp wird, können die beiden sich kaum noch Lebensmittel leisten und manchmal gehen sie dann mit knurrendem Magen ins Bett.

Genau diesen Menschen, die im Leben wenig Glück hatten, möchte die GA-Aktion zum Weihnachtsfest eine Freude machen und sie für ein paar Tage ihre Sorgen vergessen lassen.

Helfen Sie mit, den bedürftigen Senioren unter dem Weihnachtsbaum ein Lächelns ins Gesicht zu zaubern.

Das Weihnachtslicht kann leider keine Sachspenden entgegen nehmen, da es weder Platz zum Lagern noch die Kapazitäten für die Vermittlung und Verteilung hat. Adressen der Bedürftigen dürfen aus Datenschutzgründen nicht weitergegeben werden.

Die Elvira-Efferz-Stiftung

Teil der Erfolgsgeschichte des Weihnachtslichts ist auch die "Elvira-Efferz-Stiftung". Sie trägt den Namen einer Bad Godesberger Bürgerin, die der Aktion im Jahr 2000 ihr Vermögen hinterlassen hat.

Die damals rund 700.000 D-Mark vererbte sie unter der Bedingung, das Geld in eine Stiftung einzubringen, deren Erlöse dem Weihnachtslicht zugute kommen sollen. Weitere Zustiftungen folgten, so dass das Stiftungsvermögen heute mehr als 800.000 Euro beträgt.

Das Weihnachtslicht hat auch viele stille Spender, die es mit ihren Nachlässen oder Zustiftungen unterstützen. Sie wollen auch über den eigenen Tod hinaus Bedürftigen Gutes tun.

Jeder Cent kommt an

  • In den 1950er und 1960er Jahren erhielten Bedürftige vor allem Sachspenden (Möbel oder Kleidung). Heute hilft das Weihnachtslicht mit Geld. Sachspenden können aus Kapazitätsgründen nicht angenommen werden.
  • In der Kampagne 2012/13 konnte das Weihnachtslicht rund 3000 Bedürftigen in Bonn und der Region eine Freude bereiten.
  • Jeder gespendete Cent wird an Bedürftige ausgezahlt, da der Verlag des GA alle Verwaltungs- und sonstigen Kosten trägt.
  • Unser Verein kooperiert mit Sozialämtern und Kirchengemeinden in der Region, die auch Namen von Bedürftigen mitteilen. Weihnachtslicht-Mitarbeiter prüfen jeden Antrag.
  • Seit 2003 verkauft das Weihnachtslicht auf dem Bonner Weihnachtsmarkt gespendete CDs. Sie können in den Geschäftsstellen des GA abgegeben werden.
  • Das Weihnachtslicht ist seit 1956 als gemeinnütziger Verein anerkannt.
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