Aktion Weihnachtslicht Bedürftige Senioren machen gemeinsam Ferien an der Mosel

BONN · Urlaub: für die meisten Menschen ist er eine Selbstverständlichkeit. Ob Mainau oder Mexiko, Juist oder Jamaika: Die Liste der Ziele, die für zwei, drei oder mehr Wochen im Jahr zur Erholung und Entspannung angesteuert werden, ist nahezu unendlich. Kaum vorstellbar, dass es auch - zumeist ältere - Mitmenschen gibt, für die "Urlaub" ein Fremdwort ist. Die noch nie über die Grenzen dieser Region hinaus gekommen sind, die nicht einmal einen Koffer haben.

 Große Freude über selten erlebte Momente: Pfarrer Raimund Blanke (vorne links) und Senioren reisen an die Mosel.

Große Freude über selten erlebte Momente: Pfarrer Raimund Blanke (vorne links) und Senioren reisen an die Mosel.

Foto: GA

"Was macht man im Urlaub?", fragte eine Seniorin Raimund Blanke, als dieser ihr von der Freude über seinen bevorstehenden Urlaub berichtete. Diese Frage war für den Leitenden Pfarrer der Petrus-Gemeinde in der Bonner Altstadt der Impuls für eine Idee: Wir laden einige ältere Gemeindemitglieder, die noch nie oder seit vielen, vielen Jahren keinen Urlaub mehr gemacht haben, ein, ein paar Tage zu verreisen.

"Schnell waren zehn Personen gefunden, von denen wir wussten, dass sie zu unseren Ärmsten in unserer Gemeinde gehören", sagte der engagierte Theologe. Er wandte sich mit seiner Idee an das Weihnachtslicht und fragte, ob das GA-Hilfswerk sein Projekt unterstützen könnte. "Der Verein fand die Idee ganz wunderbar und wir waren sofort bereit, Pfarrer Blanke unter die Arme zu greifen", sagte Bernd Leyendecker, Vorsitzender des Vereins Weihnachtslicht.

Mit einem Kleinbus fuhren Blanke und seine zehn "Schäfchen" an die Mosel, in das Kloster Maria Engelport in Treis-Karden . Von dort aus unternahm die Gruppe viele Ausflüge, zum Beispiel nach Bernkastel-Kues, Traben-Trabach, nach Cochem und Beilstein. "Die Freude und Dankbarkeit der Teilnehmer war übergroß", berichtete Raimund Blanke, der der Aktion Weihnachtslicht "ganz, ganz herzlich" dankte für die finanzielle Unterstützung dieser Fahrt, "die ohne diese kräftige Finanzspritze nicht hätte stattfinden können".

Aber auch die Gruppe, die für die Mosel-Tour nichts bezahlen musste und der der Pfarrer ausdrücklich "verboten" hatte, ihre Portemonnaies mitzunehmen, dankte dem Weihnachtslicht für dieses "unvergessliche gemeinschaftliche Erlebnis".

Nach der Reise sagte ein begeisterter Raimund Blanke: "Ich habe selten eine solche Nähe zu Christus gespürt wie in und mit diesen Menschen."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort