Umfrage zur Bundestagswahl Bekanntheitsgrad der meisten Kandidaten gering

RHEIN-SIEG-KREIS · Die vom GA in Auftrag gegebene Bürgerbefragung zu den Direktkandidaten zur Bundestagswahl stößt bei den Parteien auf reges Interesse. Dabei erklärten Wähler, wie sie sich entscheiden würden, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre.

Laut der Umfrage des Meinungsforschungsinstituts dimap haben im Kreis die CDU-Kandidaten Elisabeth Winkelmeier-Becker (Wahlkreis 97) und Norbert Röttgen (Wahlkreis 98) die Nase vorn. Die Umfrage hat auch gezeigt, dass die meisten Kandidaten noch nicht bekannt sind.

Die Siegburgerin Winkelmeier-Becker, seit 2005 im Bundestag und CDU-Kreisvorsitzende, sieht bei sich selbst noch "Luft nach oben", wie sie am Montag sagte. 37 Prozent der Befragten gaben an, sie zu kennen, 30 Prozent würden sie wählen. "Am Ende des Wahlkampfs wird das anders aussehen." Dass so viele Wähler noch unentschlossen seien, empfinde sie als reizvolle Aufgabe.

Röttgen kennen 73 Prozent der Umfrageteilnehmer (35 Prozent würden ihn wählen). "Über diesen positiven Zwischenstand freue ich mich außerordentlich", so Röttgen. Umfragen dürfe man aber nicht überbewerten. "Ausgezählt wird am 22. September, bis dahin kämpfen wir um jede Stimme", so der Bundesumweltminister a.D.

Sebastian Hartmann kennen laut der Umfrage 24 Prozent, 19 Prozent würden ihn wählen. Der SPD-Kreischef findet die Umfrage "ermutigend". Schließlich sei der Bekanntheitsgrad seiner Gegenkandidatin Winkelmeier-Becker nicht viel größer als seiner: "Wir haben den Vorteil, dass wir kommunal verankerte Kandidaten aufbieten können, die hier ihre Mandate wahrnehmen."

Seine Sankt Augustiner Parteikollegin Bettina Bähr-Losse, die gegen Röttgen antritt, kennen 16 Prozent. Sie ist mit dem Umfrage-Ergebnis (15 Prozent Zustimmung) zufrieden: "Für jemanden, der noch nie kandidiert hat und weder im Bundestag noch Minister war, ist das ein sehr schönes Ergebnis."

Die beiden Grünen-Kandidaten kamen jeweils auf eine Zustimmung von sechs Prozent. Der Troisdorfer Robert Wendt, der für die Grünen im Wahlkreis 97 antritt, kam auf einen Bekanntheitsgrad von elf Prozent. "Das finde ich gar nicht erschreckend zu Beginn des Wahlkampfes", sagte er.

Sein Bornheimer Kollege Arnd Kuhn (Wahlkreis 98) kam auf 16 Prozent, was er "gar nicht so schlecht" findet. "Wir werden einige Info- und Diskussionsveranstaltungen machen, um präsenter zu sein", so Wendt. Er will bundespolitische Themen forcieren, die regionale Relevanz haben.

"Die Umfrage hat gezeigt, dass vor allem regionale Interessen und Themen von den Wählern gefordert sind", meint auch FDP-Kandidat Jürgen Peter (Wahlkreis 97). Elf Prozent der Befragten kennen ihn, zwei Prozent würden ihn wählen. Peter will wie die Sozialdemokraten durch seine kommunalpolitische Arbeit punkten: Er ist Ratsherr in Siegburg und FDP-Kreisvorsitzender.

Den Bornheimer Thorsten Knott (FDP, Wahlkreis 98) kennen 16 Prozent der Befragten, ihn würden aber nur ein Prozent wählen. "Das Ergebnis hätte sicher anders ausgesehen, wenn man nur in Bornheim gefragt hätte", sagte er. Dort ist er seit vielen Jahren in der Kommunalpolitik aktiv.

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