Angela Merkel in Bonn Klares Ja zum Bonn-Berlin-Gesetz

BONN · Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat ein klares Bekenntnis zum Bonn-Berlin-Gesetz abgelegt. Vor knapp 4000 Zuhörern sagte sie auf einer Wahlkundgebung am Samstagmittag auf dem Bonner Marktplatz: „Wir stehen zum Bonn-Berlin-Gesetz“, das „ganz klare Zahlenvorgaben“ enthalte.

Bundeskanzlerin Merkel am Samstagmittag in Bonn.

Bundeskanzlerin Merkel am Samstagmittag in Bonn.

Foto: Nicolas Ottersbach

Die Bonner Jahre hätten die Bundesrepublik geprägt. „Treue zu unserer Geschichte“ sei deshalb wichtiger als die eine oder andere organisatorische Schwierigkeit, die sich aus der Verteilung der Ministerien auf Bonn und Berlin ergebe.

In ihrer gut halbstündigen Rede warb die Kanzlerin um ein Votum für vier weitere Jahre im Amt. Sie zog eine positive Bilanz der ausgehenden Legislaturperiode. Die Zahl der Arbeitslosen, die bei Amtsantritt fünf Millionen betragen habe, liege jetzt unter drei Millionen, die Jugendarbeitslosigkeit sei halbiert, jedem könne eine Ausbildungsstelle angeboten werden.

Ausdrücklich lobte sie dabei die Reformarbeit ihres Vorgängers Gerhard Schröder. Während ihre Regierung jedoch an diesen Reformen festhalte, hadere die SPD damit noch heute, meinte die CDU-Vorsitzende. „Drei Millionen Arbeitslose sind aber immer noch drei Millionen zu viel“, rief sie ihren Zuhörern bei leichtem Regen zu: „Wir müssen noch besser werden.“

Angela Merkel in Bonn
18 Bilder

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Nachdrücklich sprach sie sich gegen höhere Steuern und für einen konsequenten Schuldenabbau aus. Für Europa gab sie die Parole aus: „Ich will, dass uns in Europa das gelingt, was wir in Deutschland geschafft haben: Wir sind stärker aus der Krise herausgekommen, als wir hineingegangen sind.“ Für kränkelnde Länder der Eurozone werde es weiter europäische Solidarität geben, wenn sie ihrer Eigenverantwortung gerecht würden.

Der CDU-Landesvorsitzende Armin Laschet kritisierte zuvor in scharfen Worten eine Aktion der Jungsozialisten, die am Samstagnachmittag vor Fußballstadien im Ruhrgebiet Postkarten mit den Konterfeis von Merkel und dem des Steuerbetrugs verdächtigen Präsidenten des FC Bayern München, Uli Hoeness verteilen wollen. Das sei ein Stil der Politik, der nicht Schule machen dürfe. Laschet appellierte an Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, die Aktion zu stoppen.

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