Tarifkonflikt Verdi fordert kürzere Arbeitszeiten

BONN · Der Tarifkonflikt zwischen der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und der Deutschen Post AG geht in die nächste Runde: Verdi fordert für die rund 140 000 Tarifbeschäftigten des Unternehmens eine Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit von 38,5 auf 36 Stunden bei vollem Lohnausgleich.

Damit reagiert die Gewerkschaft auf die Neuordnung der Paketzustellung bei der Post. "Die Beschäftigten haben für den Schutz vor Fremdvergabe einen Preis gezahlt. Der Vorstand zieht mit dem Bruch des Vertrages zum Schutz vor Fremdvergabe den Beschäftigten den Boden unter den Füßen weg.

Mit der Tarifforderung zur Arbeitszeitverkürzung reagieren wir auf den Vertragsbruch", sagte gestern die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Andrea Kocsis. Noch im März wolle man die Tarifverhandlungen zur Arbeitszeit aufnehmen. Parallel zu der tarifpolitischen Forderung bereitet die Gewerkschaft nach eigenen Worten eine Klage gegen den Vertragsbruch vor. Bereits im Februar hatte Verdi die tarifvertraglichen Regelungen zur Arbeitszeit mit Wirkung zum 31. März 2015 gekündigt.

Der bestehende Vertrag zum Schutz vor Fremdvergabe lege fest, dass die Post bei der Zustellung von Briefen und Paketen maximal 990 Paketzustellbezirke an konzerninterne oder externe Unternehmen vergeben dürfe. Mit dem Aufbau eines flächendeckenden Netzes für die Paketzustellung durch die neugegründeten 49 Regionalgesellschaften fliehe die Post aus dem Haustarifvertrag, kritisiert Verdi.

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