Deutsche Telekom US-Tochter lässt die Kasse klingeln

Bonn · Die überaus guten Geschäfte der US-Tochter bringen die Entwicklung der Deutschen Telekom in Schwung. Zweistellige Wachstumsraten kennzeichnen die Entwicklung des Bonner Konzerns im dritten Quartal.

 Investiert stark in den Netzausbau: Die Deutschen Telekom.

Investiert stark in den Netzausbau: Die Deutschen Telekom.

Foto: dpa

Der Konzernüberschuss stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 59,9 Prozent auf 809 Millionen Euro. Bereinigt um Sondereinflüsse ergab sich ein Plus von 30 Prozent auf eine Milliarde Euro.

"Wir setzen unsere Strategie weiter mit aller Konsequenz um", erklärte Vorstandschef Timotheus Höttges. Hohe Investitionen in den Breitbandausbau sieht er als Basis des Wachstums. Eine deutliche Zunahme verzeichnete der Konzern in den ersten neun Monaten: "Wir haben hier zweistellig, nämlich um 15,5 Prozent auf 7,8 Milliarden Euro zugelegt."

Von den Wettbewerbern will Höttges sich über die Netzqualität abheben. Auch der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) verzeichnete einen Zuwachs. Hier ergab sich eine Steigerung um 12,9 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro. Für das Plus war T-Mobile US verantwortlich. Die amerikanische Telekom-Tochter zieht seit zwei Jahren viele neue Kunden an und stieg im Sommer zum drittgrößten US-Mobilfunkanbieter auf. Die US-Mobilfunksparte ist der größte Konzernteil der Telekom.

Im dritten Quartal legte der Konzernumsatz um 9,3 Prozent auf 17,1 Milliarden Euro zu. Auch unter Einberechnung von Wechselkurseffekten sowie Zu- wie Verkäufen steigerte die Telekom ihre Umsätze um 2,2 Prozent.In Deutschland fiel das Wachstum eher bescheiden aus: Die Telekom steigerte den Umsatz nur leicht um 0,1 Prozent auf 5,59 Milliarden Euro.

Im Mobilfunk verzeichnete die Telekom mit Sprache und Daten ein Umsatzminus von 0,4 Prozent. In Deutschland sank das Betriebsergebnis um 2,4 Prozent. Höttges begründet dies mit Rabatten für die Telekom-Bündeltarife "Magenta Eins", bei denen Mobilfunk, Festnetz und Internet in einem Vertrag zusammengeschlossen sind. Die Konkurrenten setzen die Telekom mit günstigeren Angeboten unter Druck. Höttges hob aber das bessere Abschneiden im Breitbandgeschäft mit VDSL und Glasfaseranschlüssen hervor.

Mit der Entwicklung bei der seit Längeren kriselnden Geschäftskundensäule T-Systems zeigten sich Höttges und Finanzvorstand Thomas Dannenfeldt zufrieden. Mit Huawei zusammen werde das Geschäft mit der Datenspeicherung in der öffentlichen Cloud ausgebaut. In den ersten neun Monaten sei der Cloud-Umsatz um 30 Prozent auf fast eine Milliarde Euro gestiegen.

Neue Möglichkeiten in der Vermarktung verspricht sich Höttges von der Partnerschaft mit dem Medienhaus Ströer. Das Kölner Unternehmen hat die Plattform T-Online gekauft. Dadurch ist die Telekom jetzt mit 11,6 Prozent an Ströer beteiligt. Einig ist sich das Unternehmen mit der Mehrheit der deutschen Telefonbuchverlage über die Veräußerung der Tochter DeTeMedien. Es sei die Möglichkeit vereinbart worden, dass die Telefonbuchverlage die Tochter 2017 übernehmen können.

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