Bonner Unternehmen Tank & Rast soll verkauft werden

BONN · Die Bonner Autobahnraststättenkette Tank & Rast steht Informationen aus Finanzkreisen zufolge vor einem Eigentümerwechsel. Der britische Finanzinvestor Terra Firma, der das Unternehmen zusammen mit einem Fonds der Deutschen Bank besitzt, strebt demnach einen Verkauf im ersten Halbjahr kommenden Jahres an.

Die Preisvorstellung liege bei mehr als zwei Milliarden Euro, hieß es. Ein Sprecher von Tank & Rast sagte dazu, es handele sich um "Marktspekulationen, die wir grundsätzlich nicht kommentieren". Auch die Deutsche Bank wollte sich nicht äußern. Die 1994 von Guy Hands gegründete Terra Firma hatte Tank & Rast im Jahr 2004 für 1,1 Milliarden Euro übernommen. Damals gehörte das ursprünglich bundeseigene Unternehmen der Lufthansa sowie zwei Fonds von Apax und Allianz.

2007 gab Terra Firma bekannt, Tank & Rast wieder verkaufen zu wollen. Im Juni 2007 kaufte der Infrastrukturfonds RREEF der Deutschen Bank für 1,2 Milliarden Euro knapp 50 Prozent von Tank & Rast. Die Mehrheit am Unternehmen besitzt nach wie vor Terra Firma.

Ein Verkauf von Tank & Rast würde Experten zufolge gut in das derzeitige Marktgeschehen passen, bei dem europaweit größere Immobilienportfolios beziehungsweise Immobiliengesellschaften die Besitzer wechseln. So hatte Terra Firma erst im Mai dieses Jahres ihren maßgeblichen Anteil am Immobilienunternehmen Deutsche Annington verkauft.

Mit 390 Rastanlagen, 350 Tankstellen und 50 Hotels ist Tank & Rast die größte Dienstleistungsgesellschaft dieser Art Deutschlands. Sie verfügt über 90 Prozent der Konzessionen für Nebenbetriebe an den Autobahnen. Die Unternehmensgruppe inklusive Pächterunternehmen erwirtschaftet mit 12 000 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von mehr als drei Milliarden Euro. Unternehmensangaben zufolge hat jede Tank- und Rastanlage jährlich 1,3 Millionen Kundenkontakte, insgesamt verzeichnet Tank & Rast 500 Millionen Besucher pro Jahr.

Die Gesellschaft selbst erzielte - bedingt durch die Struktur mit halbselbstständigen Pächtern - 2013 einen Umsatz von 482 Millionen Euro. In der Bonner Zentrale arbeiten rund 300 Mitarbeiter, insgesamt sind es rund 600.

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