Rewe-Diskussion Möglichkeiten von Nachhaltigkeit im Einzelhandel

BONN · Der Kölner Konzern Rewe diskutierte mit rund 800 Besuchern in Bonn über Nachhaltigkeit in der Einzelhandels-Branche.

Die Schwierigkeiten beginnen schon bei dem Begriff: Was bedeutet Nachhaltigkeit im Einzelhandel? Barbara Kamradt von Greenpeace definiert sie so: "Produkte, für die keine Tiere gequält werden, keine Menschen ausgebeutet werden und die Umwelt nicht übermäßig geschädigt wird."

Die Vertreterin der Umweltschutzorganisation diskutierte am Donnerstag im alten Bonner Plenarsaal auf Einladung des Kölner Einzelhandelskonzerns Rewe über "Wege aus der Nische - wie Nachhaltigkeit für Verbraucher attraktiv wird." Zu den knapp 800 Gästen gehörten unter anderem Polar-Wanderer Arved Fuchs, Unilever-Chef Harry Brouwer und Auma Obama. Die Halbschwester des US-Präsidenten leitet eine Hilfsorganisation für Afrika.

Einig waren sich die Experten darüber, dass für mehr Nachhaltigkeit auch vermeintlich kleine Schritte zählen. Bei den deutschen Verbrauchern sehen sie ein wachsendes Verantwortungsbewusstsein. "Noch vor wenigen Jahren hat das Thema kaum eine Rolle gespielt", sagte Rewe-Vorstand Manfred Esser.

Jetzt will die Kölner Gruppe, einer der größten Einzelhändler Deutschlands, nach eigenen Angaben nicht nur aus ethischen Gründen ihr Angebot nachhaltiger machen. "Wir erwarten daraus langfristig einen Wettbewerbsvorteil", so ein Konzernsprecher.

Greenpeace sieht die Händler in der Verantwortung: "Für den Kunden ist es eine große Bürde, wenn er mit seinem Konsum die Welt retten soll", so Kamradt. Sie forderte, Supermärkte sollten ihr gesamtes Sortiment so umstellen, dass der Verbraucher alle Produkte guten Gewissens kaufen könne. Bisher sei es für den Kunden zu schwer, sich zu informieren.

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