Volksbank Bonn Rhein-Sieg Matthias Horx warb für Optimismus

BONN · Den Deutschen schlottern mal wieder die Knie, glaubt man dem Alarmismus einiger Medien. Die Konjunktur trübt ein, die Apokalypse steht vor der Tür. Da braucht es Propheten des Positiven.

 "Alles wird gut": Matthias Horx in Bonn.

"Alles wird gut": Matthias Horx in Bonn.

Foto: Brodüffel

"Alles wird gut" lautete das Mantra von Matthias Horx bei seinem Vortrag am Donnerstagabend im Forum der Volksbank Bonn Rhein-Sieg in Bonn.

Mit Eloquenz, Zahlen und TV-tauglichem Entertainment philosophierte Horx über "Die Zukunft des Wohlstands". Der sich selbst als Zukunftsforscher bezeichnende Horx skizzierte in diversen Szenarien eine neue Definition von Wohlstand. Eine seiner Thesen: Das Bruttosozialprodukt als Gradmesser für Wohlstand und Wachstum sollte durch den Gross National Happiness Indikator (NGH) ersetzt werden.

Ein Wert, der Glück und Zufriedenheit der Bevölkerung angibt. "Ab einem gewissen Punkt macht Wohlstand allein nicht mehr glücklich. Der Deutsche hat durchschnittlich 4890 Gegenstände in seinem Haushalt. Wer braucht so viel? Der neue Wohlstand ist Lebensglück. In Butan gibt es ein Glücksministerium. Die Beamten ziehen einmal im Jahr durch das Land und fragen die Menschen nach ihrer Zeit, nach ihrer Spiritualität, nach ihrer Partnerschaft."

Die Medien schürten ständig Angst vor der Zukunft, vor allem durch eine falsche Vermittlung des Begriffs Krise: "Krisen sind die Treiber der Innovation." Außerdem fänden viele positive globale Trends in den Medien keine Erwähnung. So sei das Bevölkerungswachstum bei weitem nicht so dramatisch wie immer wieder berichtet.

Auch bei der Verteilung des Reichtums sieht Horx eine positive Entwicklung: "Die Armen werden keineswegs immer ärmer, sie werden langsamer arm. Noch 1970 waren 38 Prozent der Weltbevölkerung mit einem Verdienst von unter einem Dollar bettelarm. Heute sind es nur noch zehn Prozent. Ein Großteil verdient fünf, sechs, sieben Dollar am Tag. Damit können sie sich in den Schwellenländern ein Handy, ein Rad, bald ein Moped und eine Zweizimmerwohnung in einem Hochhausblock leisten."

Horx prognostiziert an Lebensphasen angepasste Arbeitsmodelle (Flexicurity), den Abschied von der männerbasierten Präsenzkultur in Firmen und eine zunehmende Bedeutung der weiblichen Ökonomie für die Märkte der Zukunft (Womanomics). Auch der kollaborative Konsum (Shareconomy) wie Carsharing, Airbnb und Energiegenossenschaften werde an Bedeutung gewinnen. Beim Publikum kam der Horxsche Optimismus gut an. Wer will schon schlechte Nachrichten hören?

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