Kaum Azubis mit Behinderung IT-Branche will sich stärker engagieren

BONN · Bei der Integration von jungen Menschen mit Behinderung in den Ausbildungsmarkt gibt es in der Region Bonn/Rhein-Sieg erhebliche Defizite.

"Im aktuellen Ausbildungsjahrgang ist unseres Wissens leider kein Azubi mit einer Behinderung", informierte Jürgen Hindenberg, Geschäftsführer bei der IHK Bonn/Rhein-Sieg, auf einer Veranstaltung zum Thema "Inklusive IT-Berufe" in Bonn. Wie berichtet, wurden in diesem Jahr bisher knapp 3100 neue Ausbildungsverträge in der Region geschlossen.

Die Informations- und Telekommunikationsbranche in Bonn und der Region will sich wegen des Fachkräftemangels verstärkt um Auszubildende mit Behinderung bemühen. Dazu trafen sich Vertreter des Branchenverbands Bitkom, der IHK, der Initiative Bonnfairbindet und Firmenvertretern bei der Deutschen Telekom. "Die IT-Branche bietet viele Arbeitsplätze für gut qualifizierte Menschen mit und ohne Behinderung", sagte Stephan Pfisterer, der beim Bitkom das Projekt "Inklusive IT-Berufe" verantwortet.

Der Nachholbedarf bei der Integration Behinderter in den Ausbildungsmarkt ist erheblich. Bundesweit liege der Anteil von IT-Azubis mit Behinderung bei weniger als einem Prozent, räumte Pfisterer ein. Nach Angaben von Bonnfairbindet-Projektleiter Jan-Philipp Buchheister wissen viele Unternehmen nicht, welche Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderungen in ihrem Betrieb überhaupt bestehen.

"Das möchten und müssen wir ändern", versprach Hindenberg. Ziel sei es, im nächsten Jahr zehn jungen Menschen mit Behinderung eine Ausbildung bei Unternehmen in Bonn und der Region zu ermöglichen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Viel Potenzial bei Ungelernten
Kommentar zur Arbeitslosenquote Viel Potenzial bei Ungelernten
Aus dem Ressort