Interview mit Ulrich Kelber Der Parlamentarische Staatssekretär über Beratungsprotokolle

BERLIN · Der Parlamentarische Staatssekretär im Verbraucherministerium, Ulrich Kelber, kritisiert die schlechte Qualität der Beratungsprotokolle. Mit dem Bonner SPD-Bundestagsabgeordneten, der allen Verbrauchern empfiehlt, auf die Herausgabe eines Beratungsprotokolls zu bestehen, sprach Wolfgang Mulke.

 Lobt Honorarberatung: Ulrich Kelber.

Lobt Honorarberatung: Ulrich Kelber.

Foto: Barbara Frommann

Die Studie Ihres Hauses zur Qualität der Beratungsprotokolle kommt zu einem aus Verbrauchersicht vernichtenden Ergebnis. Was werden sie ändern?
Ulrich Kelber: Die Ergebnisse geben uns wichtige Hinweise auf die Qualität der Beratung. Wir werden sie im Herbst mit den Autoren und der Branche diskutieren und dann für Verbesserungen sorgen. Die Testkäufe zeigen, dass etwas passieren muss. Die Branche tut sich keinen Gefallen mit dieser Praxis, denn sie erzeugt einen hohen Druck, hier aktiv zu werden.

Die Experten schlagen vor, die Finanzaufsicht zu einer zentralen Beschwerdestelle auszubauen. Können Sie dem Vorschlag folgen?
Kelber: Die SPD hätte dies im vergangenen Jahr gerne so eingerichtet. In der Koalition ist es derzeit nicht durchsetzbar. Wir werden daher zunächst an anderen Stellen ansetzen. Die guten Ergebnisse der unabhängigen Honorarberater zeigen, dass wir mit dem Ausbau der Honorarberatung auf dem richtigen Weg sind. Das ist einer der Ansatzpunkte.

Was raten Sie Kunden, die sich auf ihre Berater offensichtlich nicht verlassen können?
Kelber: Die Verbraucher sollten auf die Herausgabe eines Beratungsprotokolls bestehen. Wichtig ist insbesondere, dass darin die Anlageempfehlungen aufgeführt und begründet werden. Und sie sollten nur in Finanzprodukten anlegen, die sie auch verstehen.

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