Bonner Bogen Consulting-Unternehmen Accenture eröffnet Innovationscenter

BONN · Sonnenlicht trifft durch bodentiefe Fenster auf den grauen Betonfußboden. In den Räumen: ein Hauch von nichts. Nur einige Bildschirme und bequeme Sessel verraten, dass hier künftig die Zukunft präsentiert werden soll. Accenture, eine der weltgrößten Unternehmensberatungen, hat sich am Bonner Bogen, nun ja, eingerichtet.

 Datenbrillen sollen Jobs künftig effektiver machen.

Datenbrillen sollen Jobs künftig effektiver machen.

Foto: Accenture

Antike Möbel und flauschiger Teppichboden würden auch nicht in diese Räumlichkeiten passen. Hier wirkt die Gegenwart schon wie die Vergangenheit. In seinem neusten Innovationscenter will das Unternehmen seinen Kunden, darunter laut eigenen Angaben 29 der 30 Dax notierten Konzerne, zeigen, wozu modernste Technik im Stande ist.

An unterschiedlichen Stationen wird vorgeführt, was bald schon Arbeitnehmer und Arbeitgeber begeistern, den Job effizienter und die Kassen klingeln lassen soll. Ein Thema: die Datenbrille. Auch wenn Google seine Erstveröffentlichung "Glasses" vorerst wieder einstellte, ist sich Accenture-Geschäftsführer Denis Gassmann sicher: "Das war erst der erste Versuch. In Zukunft werden solche Brillen in vielen Unternehmen zum Alltag gehören."

Ärzte könnten nicht nur Krankenakten immer bei sich tragen, sondern selbst im OP durch die Brille Unterstützung bekommen. Außendienst-Mitarbeiter im Handwerk könnten Aufträge, Navigation zum Auftraggeber und die Arbeit vor Ort mit Unterstützung der Brillen erledigen.

Nur eines von vielen Beispielen, die das Unternehmen künftig in Bonn vorführen und so Kunden gewinnen möchte. Die Bundesstadt soll zum "Zentrum digitaler Innovation im deutschsprachigen Raum" werden, wie das Unternehmen erklärt, und reiht sich in eine illustere Runde ein: London, New York, Singapur oder Melbourne heißen die Standorte anderer Innovationscenter.

"Die gute Verkehrsanbindung, eine starke Hochschullandschaft, zwei Dax-Unternehmen und Fraunhofer - das sind alles Argumente, die für den Standort sprechen", erklärt Zentrumsleiter Christian Tölkes.

Ab Donnerstag wird das Center seinen Betrieb aufnehmen. Am grauen Fußboden wird sich im übrigen nichts mehr ändern - "das sieht nach Arbeit aus", sagt Tölkes. "Und das wollen wir hier künftig machen - nicht rumspielen, sondern arbeiten."

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