Verkaufsoffener Sonntag in Bonn Bunte Lichter und kalter Wind - Geschäfte in der City zufrieden

BONN · Das Wetter hatte die Bonner Innenstadt am Sonntag gewiss nicht zum Leuchten gebracht - auch wenn der kalte Wind die Nasen der Besucher des verkaufsoffenen Tages ziemlich rot werden ließ. Um den grauen Monat November heller zu machen, stand der verkaufsoffene Sonntag in der Bonner Innenstadt unter dem Motto "Bonn leuchtet". Geschäfte und Besucher waren am Ende zufrieden.

 Farbtupfer vor dem leuchtenden Rathaus: Die Gruppe "Carnevale die Venezia Bonn" am Sonntagabend in Aktion auf dem Bonner Markt.

Farbtupfer vor dem leuchtenden Rathaus: Die Gruppe "Carnevale die Venezia Bonn" am Sonntagabend in Aktion auf dem Bonner Markt.

Foto: Barbara Frommann

Auf dem Münsterplatz wurden Fröstelnde zumindest olfaktorisch entschädigt: Dicke Knoblauchkränze hingen neben einem Stand mit Lavendelkissen und Arganöl, Lachse wurden über offenem Feuer geflammt, gegenüber buk ein Franzose Crêpes, ein paar Schritte weiter wurde polnisches Bier ausgeschenkt - die Gerüche, die der Euromarché den Besuchern bot, waren so zahlreich wie die Nationalflaggen, die über den rund 20 Ständen des kulinarischen Marktes im Wind flatterten.

Die Niederlande lagen dort nur einen Steinwurf von Großbritannien entfernt, Norwegen in Sichtweite Frankreichs. "Das hier ist schon was anderes als ein normaler deutscher Markt", fasste eine Besucherin zusammen, "wenn einen zum Beispiel dieser ältere Franzose da gegenüber mit seinen Holzclogs, der Pfeife im Mundwinkel und dem Knoblauchbund über der Schulter bedient, hat das schon seinen besonderen Zauber."

Positiv bilanziert auch Michael Schugt den Tag. Sein Lederwarengeschäft liegt dem neu eröffneten Haribo-Shop genau gegenüber. "Wenn die aufmachen, dachten wir, können wir davon vielleicht auch profitieren." So sei es denn auch gekommen.

Aus Schugts Sicht wurde der verkaufsoffene Sonntag besser angenommen als im vergangenen Jahr - ein Eindruck, den auch Oliver Hoffmann vom City-Marketing Bonn teilte: "Die Bekleidungsgeschäfte haben ein zweistelliges Plus verzeichnet, Parfüms wurden ebenfalls mehr verkauft, und die Leute fragen nach Büchern, als wäre Montag schon Weihnachten".

Schon vormittags war die Stadt recht voll, das kalte Wetter war für manche Branchen sogar ein Vorteil, "denn warme Kleider und Schuhe braucht man jetzt ja umso mehr", meinte Hoffmann. Doch nicht nur das Bedürfnis nach Wärme war groß - das Beethovendenkmal wurde nach Einbruch der Dämmerung von bunten Lichtern umspielt, die Grippe "Carnevale de Venezia Bonn" bot den Besuchern ein farbenprächtiges Bild, kleine Knicklichter wurden an die Zuschauer verteilt.

Eine ältere Dame freute sich besonders über das Motto des Tages: "Dieser Markt ist toll, hier bekommt man, was es sonst nicht in den Läden gibt", meinte sie, "und dieses Idee mit den Lichtern ist auch gut. Man sieht viel besser und fühlt sich sicherer in der Stadt, wenn alles so hell ist.

Dunkel und kalt ist es ja noch lange genug." Am verkaufsoffenen Sonntag war vom kommenden Winter jedenfalls nicht viel zu sehen - außer vielleicht in den gefüllten Einkaufstaschen, mit denen sich viele Besucher gegen den Wind wieder aus der Innenstadt kämpften.

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