Studie des Beratungsunternehmen Simon-Kucher & Partner Bonn belegt Platz zwei in der Börsenliga

BONN · In der Börsenliga der deutschen Städte belegt Bonn den zweiten Platz. Damit hat die Bundesstadt ihre Position von 2005 behauptet, als die Unternehmensberater Simon-Kucher & Partner erstmals diese Rangliste der wertvollsten deutschen Städte aufstellten.

Sie richtet sich nach der Marktkapitalisierung der in der Stadt ansässigen Unternehmen im Börsenindex Dax der 30 größten deutschen Unternehmen, dem MDax der nächstgrößten Firmen und dem TecDax der Technologiewerte. Sie resultiert wiederum aus der Zahl der Aktien multipliziert mit dem Aktienkurs.

München führt mit großem Abstand die Liga der deutschen Börsenstädte an. Die Bayernmetropole, in der etwa Börsenschwergewichte wie Allianz, Siemens oder Münchener Rück ihren Sitz haben, belegt seit 2005 den Spitzenplatz der Tabelle. Bonn verhelfen die beiden ehemaligen Bundesunternehmen Deutsche Post und Telekom zu Platz zwei.

Dabei konnte die Post ihren Börsenwert deutlich steigern. In den Vorjahren steuerten auch der ehemalige MDax-Wert IVG sowie das Solarunternehmen Solarworld, das bis 2013 im TecDax notiert war, einen Teil zum Börsenwert Bonns bei. Doch das ist nach der Pleite von IVG und der Beinahe-Pleite von Solarworld Geschichte.

Während München mit ziemlicher Sicherheit auch im kommenden Jahr das Rennen machen wird, geht es auf den Plätzen zwei bis sechs recht eng zu. Leverkusen und Wolfsburg mit den Dax-Schwergewichten Bayer und Volkswagen haben seit 2005 viele Plätze gutgemacht. Der größte Sprung gelang freilich Neubiberg. In der Gemeinde im Südosten Münchens hat der im Dax notierte Halbleiterhersteller Infineon seinen Sitz.

Städte, darunter auch Walldorf mit SAP, die ihre Position nur einem Großunternehmen verdanken, können ihre Top-Position leicht verlieren, wenn dieses in Schwierigkeiten gerät, so Simon-Kucher-Chef Georg Tacke. "München oder Düsseldorf mit zahlreichen Börsenunternehmen sind hier deutlich besser aufgestellt."

Köln hat in den letzten zehn Jahren dagegen gleich neun Plätze verloren und liegt jetzt auf Rang 19. Für einen Börsenwert von elf Milliarden Euro sorgen die Dax-Werte Lufthansa und Lanxess, das von Leverkusen nach Köln umgezogen ist, sowie das Telekommunikationsunternehmen QSC im TecDax.

Lufthansa und QSC zählten bereits 2005 für Köln. Dazu kam das Immobilienunternehmen Vivacon, das inzwischen die Geschäfte eingestellt hat. Zwischenzeitlich war auch die Deutz AG im MDax, so dass seine Marktkapitalisierung in die Rangliste einfloss. Derzeit wird der Motorenbauer im SDax notiert.

Ganz aus dem Spitzenfeld herausgefallen sind seit 2005 Berlin und Wiesbaden.

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