Museum König 420 Jugendliche beim Speeddating für Azubis

BONN · "Manchmal ist es eben Liebe auf den ersten Blick", kommentierte der Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Bonn/Rhein-Sieg, Peter Hindenberg, das rege Treiben im Museum Koenig.

 Azubi-Speeddating: Ein Jugendlicher stellt sich im Museum Koenig am Stand der Deutschen Gesellschaft für Wehrmedizin und -pharmazie vor.

Azubi-Speeddating: Ein Jugendlicher stellt sich im Museum Koenig am Stand der Deutschen Gesellschaft für Wehrmedizin und -pharmazie vor.

Foto: Barbara Frommann

Dort fand am Dienstagnachmittag das 3. Azubi-Speeddating der IHK in Kooperation mit der Agentur für Arbeit statt. 31 Unternehmen vom Groß- und Einzelhandel über Versicherung, Immobilien, IT und Industrie und 350 Jugendliche hatten sich zu der Veranstaltung angemeldet. Die Eintrittskarte war lediglich die Bewerbungsmappe.

Das Konzept ist einfach: Jeder Ausbildungssuchende hat zehn Minuten Zeit, um sich einem oder mehreren Unternehmen vorzustellen. Danach gibt es entweder eine "Recall-Karte" für einen zweiten Kontakt oder eine "Plan B-Karte", um einen Berufsberatungstermin mit der Agentur für Arbeit zu vereinbaren

Der Vorteil dabei: Es gibt keine Verlierer. "Es ist keiner enttäuscht von dannen gegangen", sagte Marita Schmickler-Herriger von der Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg gegen Ende des Speeddatings. Die Veranstaltung sei immer ein Zugewinn für die Jugendlichen, weil diese, selbst wenn sie keinen weiteren Kontakt mit den Unternehmen haben, zumindest ein Feedback zum Gespräch und ein weiteres Gespräch mit der Agentur bekämen.

Es kamen sogar 70 Jugendliche mehr als angemeldet. Mit gutem Grund: Im vergangenen Jahr kamen durch das Speeddating 40 Ausbildungsplätze zustande, und auch die diesjährige Veranstaltung war erfolgversprechend: "Wir hatten 500 Recall-Karten gedruckt und mussten schon um 15 Uhr nachdrucken, weil keine mehr da waren", so Hindenberg.

Metro Cash & Carry aus Sankt Augustin war bereits im letzten Jahr dabei und auch in diesem Jahr wieder begeistert von den qualifizierten jungen Leuten: Von 20 jungen Leuten, die sich vorgestellt hatten, wurden 18 zu einem weiteren Gespräch eingeladen. Das Unternehmen hat bereits im letzten Jahr fünf Azubis auf dem Speeddating kennengelernt und schätzt die direkten Gespräche mit den jungen Leuten. "Durch einen persönlichen Kontakt kann man sich einfach besser verkaufen", so Ausbilderin Nadine Bayer.

Wolfgang Wägele stellte die Räume des Museums zur Verfügung. Er wolle den Wissenstransfer fördern: "Die Veranstaltung passt gut zu uns", sagte der Leiter des Museums Koenig. Ob das nächste Speeddating wieder dort stattfindet, steht noch nicht fest. "Wir hätten nichts dagegen", sagte Wägele.

Wer beim Speeddating leer ausgegangen ist, müsse den Kopf nicht in den Sand stecken, tröstete Hindenberg: Am 17. März findet in der Beethovenhalle eine Lehrstellenbörse sowie am 27. März ein Speeddating für Handwerksberufe im Telekom Dome statt.

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