Kommentar WCCB - Nicht im Griff

Das haben Rat und Verwaltung sich so wohl nicht vorgestellt, als sie endlich einen Generalplaner mit der Fertigstellung des Kongresssaals des World Conference Center Bonn beauftragen konnten.

Anstatt sich nach Jahren des Stillstands und zähen Ringens um die Frage, wie und vor allem wann es mit dem Skandalbau weitergehen soll, nun auf den (hoffentlich) nahenden Eröffnungstermin freuen zu können, herrscht im Rathaus wieder dicke Luft. Denn verschiedene Firmen haben die Stadt Bonn mit Nachtragsforderungen in Millionenhöhe konfrontiert. Wie konnte es dazu kommen?

Schließlich hat die Stadt für teures Geld - gerade vor dem Hintergrund der schlechten Erfahrungen in der Vergangenheit - einen Generalplaner und einen Projektsteuerer eingeschaltet, um Zeit- und Kostenpläne im Griff zu behalten. Und die Oberaufsicht sollte selbstverständlich nach wie vor das Städtische Gebäudemanagement haben. Das Konzept ist offensichtlich - mal wieder - nicht aufgegangen. Dass das ein Nachspiel haben wird, dürfte klar sein.

Was das Ganze zusätzlich so schwierig macht: Die Stadt kann vor dem Hintergrund der geplanten UN-Konferenz den Eröffnungstermin nicht noch einmal verschieben. Die Folgen wären für Bonn katastrophal. Das hat die Stadt natürlich in eine äußerst schlechte Lage manövriert und sie gewissermaßen auch erpressbar gemacht. Private Hausbauer fassen sich angesichts dieser Vorgänge wohl nur noch an den Kopf und sind zu Recht empört. Vor allem mit Blick auf die so gut wie beschlossene Erhöhung der Grundsteuer, ohne die der Haushalt nicht mehr zu retten ist.

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