Tag der offenen Tür am WCCB Die letzten Handwerker rücken ab

BONN · Während sich die Tagungsgäste mittlerweile im World Conference Center Bonn (WCCB) die Klinke in die Hand geben, sind hinter den Kulissen noch die Handwerker mit den letzten Restarbeiten und der Beseitigung einiger Mängel beschäftigt.

Alles in allem läuft der Betrieb mittlerweile nahezu reibungslos, sagt Marion Duisberg, kommissarische Leiterin des Städtischen Gebäudemanagements (SGB). Am Sonntag dürfen sich erstmals die Bürger im einstigen Skandalbau umschauen. Die Stadt Bonn und die Bonn Conference Center Management GmbH (Bonn CC) laden von 11 bis 16 Uhr zu einem Tag der offenen Tür des neuen Kongresssaals ein.

Damit löst Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch ein Versprechen ein, das er vor der Eröffnung mit UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon und der Tagung der UN-Klimakonferenz im Juni mit rund 5000 Teilnehmern gegeben hatte. Vielmehr noch: Der OB, dessen Amtszeit am 20. Oktober nach sechs Jahren ausläuft, will die Besucher am Tag der offenen Tür höchstpersönlich zu jeder vollen Stunde im größten Saal des Hauses, im Saal New York, begrüßen.

Zu jeder halben Stunde gibt es außerdem im Gebäude gleich gegenüber, im ehemaligen Plenarsaal, eine kurze Einführung in die Geschichte des Hauses. Erreichbar ist der Plenarsaal durch einen unterirdischen Verbindungsgang vom neuen Kongresssaal aus. "Wir freuen uns sehr, das neue Hauptgebäude des WorldCCBonn den Bürgerinnen und Bürgern zu präsentieren", betont Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch in der offiziellen Einladung zum 27. September.

Zu den besonderen Sehenswürdigkeiten im neuen Kongresssaal zählt sicherlich auch der Raum der Stille, der Duisberg zufolge in Abstimmung mit dem Rat der Religionen hergerichtet wurde und Tagungsteilnehmern eine Rückzugsmöglichkeit bietet.

Wie viel die Fertigstellung des WCCB nach fünfjährigem Baustopp am Ende gekostet haben wird, steht noch nicht endgültig fest. Denn laut Stadtsprecherin Monika Hörig gibt es hinsichtlich der Schlussrechnungen der Auftragnehmer noch "Abstimmungsbedarf". "Diese Rechnungen sind teilweise schon eingegangen und befinden sich in der Prüfung, teilweise sind sie aber auch noch nicht gestellt", erklärte Hörig.

Wie berichtet, streitet sich die Stadt noch mit einer Elektrofirma, die eine Nachtragsforderung von mehr als einer Million Euro auf den Tisch gelegt hat. "Hier sind wir noch nicht zu einer einvernehmlichen Lösung gekommen", so Hörig gestern. Mit der Firma sowie zwei anderen Unternehmen hatte das SGB ohnehin schon im März und im April Zusatzvereinbarungen in Höhe von insgesamt 6,1 Millionen Euro getroffen, damit die UN-Klimakonferenz Anfang Juni wie geplant stattfinden konnte.

Zuvor war es auf der Baustelle zu massiven Zeitverzögerungen gekommen. Nach Angaben von Hörig beträgt das Gesamtfertigstellungsbudget für den Konferenzsaal samt Parkhaus und Abgeordnetenhäuser zurzeit rund 85,5 Millionen Euro netto.

BonnCC-Geschäftsführer Michael Kleine-Hartlage zeigt sich mehr als zufrieden mit dem Betrieb des WCCB. Rund 10.000 Kongressteilnehmer werden bis Ende des Jahres im neuen Kongresszentrum getagt haben. "Die Buchungslage ist äußerst gut, wir haben ständig neue Anfragen", sagte er.

Neben den UN-Kongressen gebe es auch viele Anfragen von privaten Veranstaltern. Wenn voraussichtlich im Frühsommer das Hotel eröffnet, geht Kleine-Hartlage von einer nochmals gesteigerten Nachfrage aus.

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