Wohin mit dem Bonner Straßenstrich?

Stadt hat bisher zwölf Standorte geprüft - Keiner kommt infrage - die Gründe

Bonn. (ga) "Der Straßenstrich muss weg! Die Stadt muss Alternativen suchen!" So lauten seit Wochen die Forderungen der betroffenen Bürger im Streit um die Prostituierten an der Gerhard-Domagk-Straße. Die Stadt wehrt sich: Sie habe gesucht, aber noch keinen alternativen Standort gefunden.

Besonders wichtig, so die Stadt, seien bei einer Verlegung des Straßenstrichs der Jugendschutz, der Abstand zu Wohngebieten, Naherholungsgebieten und Sportplätzen, die Sicherheit und Beleuchtung, ein Straßenbahn-Anschluss und eine leistungsfähige Straßenanbindung. Außerdem müsse es ein belebtes Gebiet sein.

Wünschenswert, aber nicht unbedingt erforderlich seien die Nähe zur Innenstadt und Wendemöglichkeiten für Autofahrer.

Welche Standorte wurden bisher geprüft und warum werden sie abgelehnt? Ein Überblick:

  • Justus-von-Liebig-Straße: Negativkritierium ist die Nähe zu einigen Firmen, daher sieht die Stadt darin keine Lösung, sondern nur eine Problemverlagerung. Auch ein "Verrichtungsgelände" gäbe es hier nicht, im Gegensatz zu den fünf folgenden Standorten.
  • Standort im Stadtplan
  • Gewerbegebiet Tannenbusch (Hohe Straße): Zu belebt und zu nah an der Wohnbebauung. Besonders negativ wird die Nähe zu den Jugend- und Sporteinrichtungen in Tannenbusch gesehen.
  • Standort im Stadtplan
  • Hafen Graurheindorf (Karl-Legien-Straße): Die Wohnbebauung sei ebenfalls zu nah, das Gebiet sei wie in Tannenbusch nicht belebt genug, um für die Prostituierten sicher zu sein.
  • Standort im Stadtplan
  • Gewerbegebiet Dransdorf (Saime-Genc-Ring): Ebenfalls zu abgeschieden, außerdem gebe es dort keine Bus- oder Bahnhaltestelle. Ein Straßenstrich werde außerdem eine weitere Ansiedlung von Betrieben erschweren.
  • Immenburgstraße: Schneidet bei allen Kriterien positiv ab, fällt nur bei der Sicherheit durch. Die Stadt befürchtet "neue Konfliktsituationen" durch die unmittelbare Nähe zum Eros-Center.
  • Standort im Stadtplan
  • Gewerbegebiet Buschdorf (Christian-Lassen-Straße): Erfüllt alle Kriterien, lediglich die Innenstadtnähe ist nicht gegeben. Scheidet aber wegen der Nähe zur Trauerhalle und dem Nordfriedhof, dessen Parkplätze zur "Verrichtung" dienen würden, aus.
  • Standort im Stadtplan
  • Godesberg-Nord (Weststraße/Elsässer Straße): Standort fällt in fast allen Kategorien durch, ob bei Jugendschutz, ÖPNV-Anbindung oder der fehlenden Entfernung zur Wohnbebauung. Nur der Sicherheitsaspekt und die Straßenanbindung spräche für diesen Standort.
  • Standort im Stadtplan
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