An der Immenburgstraße Mehr Sicherheit auf dem Straßenstrich

BONN · Auf dem Tisch im Sozialcontainers neben den Verrichtungsboxen an der Immenburgstraße liegen Zettel mit Tipps für die Prostituierten: Keine Halsketten tragen. Nach dem Einsteigen ausprobieren, wie sich die Autotüre öffnen lässt.

 In einer Verrichtungsbox lassen sich Dorothee Paß-Weingartz und Ingeborg Cziudaj von Wolfgang Fuchs, Günter Dick und Angelika Zepp über den Straßenstrich informieren.

In einer Verrichtungsbox lassen sich Dorothee Paß-Weingartz und Ingeborg Cziudaj von Wolfgang Fuchs, Günter Dick und Angelika Zepp über den Straßenstrich informieren.

Foto: Roland Kohls

Es sind harmlos klingende Tipps, die deutlich machen, wie hart der Alltag für die Frauen auf dem Bonner Straßenstrich ist. Um ihnen diesen Alltag etwas zu erleichtern, und um den Straßenstrich besser kontrollieren zu können, führte die Stadt Bonn die Verrichtungsboxen ein. Seit August letzten Jahres sind sie in Betrieb. Bewährt sich das Konzept?

Diese Frage stellten Ratsmitglieder der Fraktionen von CDU und Grünen gestern bei einem Ortstermin. "Die Frauen sind zufrieden, das wird gut angenommen", sagte Günter Dick, Leiter des Ordnungsamtes. Auch gebe es kaum noch Beschwerden aus den umliegenden Wohngebieten. Auch die Sozialarbeiterin Marike Reimer zieht, ebenso wie Angelika Zepp vom Gesundheitsamt, eine positive Bilanz. Mehrmals in der Woche sind sie vor Ort und reden mit den Frauen.

"Die Situation ist für die Frauen sicherer geworden", sagt Reimer. Von einem "Erfolgsmodell" spricht Grünen-Fraktionssprecherin Dorothee Paß-Weingartz. "Fast 20 Jahre lang haben wir dafür gekämpft", meint Ingeborg Cziudaj vom CDU-Fraktionsvorstand. Jetzt ist auch sie zufrieden. "Wir wollen das Thema auch endlich mal abschließen", sagte Cziudaj.

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